Ausserrhoden: Mekka für Nacktwander?

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Herisau ARAusserrhoden: Mekka für Nacktwander?

Das Gericht erlaubt das Nacktwandern in Ausserrhoden. Die Behörden zeigen sich gelassen. Wenn Horden von Nacktwanderern im Kanton einmarschieren, wollen sie aber reagieren.

von
sas

Grünes Licht für Nacktwanderer in Appenzell Ausserrhoden: Im Gegensatz zu Innerrhoden dürfen sie «blutt» durch die Gegend streifen, ohne eine Busse zu riskieren: Das Kantonsgericht hat am Freitag einen 45-jährigen Nacktwanderer freigesprochen. Ausserrhoden dürfte damit in der Gunst der Naturisten steigen. Zum Missfallen der Behörden: «Der Kanton darf kein Mekka für Leute werden, die ‹bare Födle› herumlaufen», sagt Staatsanwalt Christian Bötschi zur Nachrichtenagentur SDA. Er wartet nun auf die Urteilsbegründung und entscheidet dann, ob er das Urteil weiterziehen wird.

Dass Horden von Nackten nach Ausserrhoden strömen, befürchtet Landammann Jakob Brunnschweiler nicht. «Wenn es aber Probleme gibt, könnte man wie in Innerrhoden gesetzliche Massnahmen ergreifen.» Selber aktiv werde man aber nicht. «Nimmt es überhand, werden die Leute schon reklamieren.»

In Ausserrhoden ist Nacktwandern erlaubt – finden Sie das richtig?

Roseline Gantenbein (18), Schreinerin:

«Ich habe kein Problem mit Nacktwanderern, aber vielleicht sollte man extra Wanderwege für sie einrichten.»

Thomas Guntli (46), IT-Supporter:

«Mir ist egal, wenn die nackt herumlaufen, solange es nicht zu provokativ ist. Verbote haben wir schon genug.»

Martin Eicher (23), Koch:

«Nacktwandern ist völlig daneben. Das verstösst einfach gegen die guten Sitten. Dafür sollte es Bussen geben.»

Jasmin Berni (23), Chemie-Laborantin:

«Aus Respekt vor Passanten und vor allem vor Kindern könnten sie wenigstens eine Badehose anziehen.» (sas/20 Minuten)

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