Beim Spielen13-Jähriger stirbt nach Schuss aus Polizeiwaffe
Tödliches Spiel: Ein 13-jähriger Schüler kam in Gachnang TG ums Leben, weil er und zwei Freunde mit der Dienstpistole eines Kantonspolizisten gespielt hatten.
Der 13-jährige Sohn des Thurgauer Kantonspolizisten H. H.* aus Gachnang verschaffte sich zusammen mit zwei Kollegen am Samstagabend Zugang zur Dienstwaffe seines Vaters –
mit schwerwiegenden Folgen. Beim Spielen mit der sicherungslosen Pistole löste sich plötzlich ein Schuss und verletzte einen der Freunde schwer am Hals.
Laut einem Nachbarn soll der Polizist zum Unfallzeitpunkt nicht im Haus anwesend gewesen sein. Nachdem der Knabe mit der Rega ins Spital geflogen wurde, erlag er am Sonntag seinen Verletzungen. «Der tragische Unfall erschüttert uns sehr. Wir trauern mit den Angehörigen und nehmen tief betroffen Anteil», sagt Hans Baltensperger, Kommandant der Kapo Thurgau. Auch die Nachbarschaft ist schockiert. «Neben der Familie des Buben hat nun auch der Kantonspolizist eine grosse Last zu tragen», sagte eine Anwohnerin. «Es ist tragisch für den Vater, dass der Unfall mit seiner Dienstwaffe passiert ist.»
Inwiefern H. H. am tödlichen Unfall mitschuldig ist, wird nun die Staatsanwaltschaft untersuchen: Sie hat eine Strafuntersuchung eröffnet bezüglich ordnungsgemässer Aufbewahrung der Dienstwaffe. Das Kapo-Dienstreglement sieht vor, dass einPolizist seine Dienstwaffe geladen, jedoch sicher verschlossen zu Hause aufbewahren muss. Neben der Staatsanwaltschaft hat auch die Jugendanwaltschaft Ermittlungen eingeleitet.
*Name der Redaktion bekannt (sma/sda)