«Die Schüler sollten die Euro geniessen können»

Aktualisiert

Keine Prüfungen«Die Schüler sollten die Euro geniessen können»

Beat W. Zemp, der Präsident des Schweizer Lehrerverbands, fordert von seinen Kollegen, nach allen Schweiz-Spielen auf Prüfungen zu verzichten.

von
Nico Menzato

«Die Euro ist ein einmaliges Ereignis in der Schweiz, dies sollen die Schüler auch geniessen können», sagt Beat W. Zemp, Präsident des Lehrerverbands. Er appelliert deshalb an die Lehrer: «Verzichtet – wenn irgend möglich – auf Prüfungen am Morgen nach einem Schweiz-Match.» Eine zwingende Weisung wollen aber weder der oberste Lehrer noch die kanto­nalen Erziehungsdirektionen herausgeben. Man vertraue darauf, dass die Pädagogen einen gesunden Menschenverstand walten liessen und ihren Ermessensspielraum nutzen würden, heisst es in den gros­sen Deutschschweizer Kantonen unisono.

Ganz davor gefeit, ein Spiel oder zumindest nach einem Sieg den anschliessenden Freudentaumel zu verpassen – oder eine miserable Note zu kassieren – sind hie­sige Schüler also nicht: «Es wird wohl Lehrer geben, die den Schulbetrieb völlig un­abhängig von der Euro gestalten», sagt etwa Martin Werder von der Erziehungsdirektion des Kantons Bern. Und auch Beat W. Zemps Barmherzigkeit kennt Grenzen: «Wenn es nicht anders geht, müssen die Schüler halt in den sauren Apfel beissen.» Vor allem Abschlussprüfungen könnten nicht einfach verschoben werden.

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