Schweiz bald in Pole-Position für Grand-Prix?
In der Schweiz sollen Formel-1-WM-Rennen wieder möglich werden. Dies war jetzt seit fast 50 Jahren verboten, weil es bei einem Rennen 1955 über 80 Tote gegeben hatte.
Eine Initiative zur Wiedereinführung des Grand Prix' wurde heute im Nationalrat gutgeheissen.
Mit 14 zu 8 Stimmen bei 1 Enthaltung unterstützt die Verkehrskommission (KVF) des Nationalrates eine Initiative des Aargauer SVP-Vertreters Ulrich Giezendanner.
Seit fast 50 Jahren verbietet das Strassenverkehrsgesetz «öffentliche Rundstreckenrennen mit Motorfahrzeugen». Das Verbot war erlassen worden, nachdem 1955 ein Unglück beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans (Fr) über 80 Todesopfer gefordert hatte. Der letzte Schweizer Grand Prix fand 1954 in Bern statt.
Die KVF schloss sich nun einer von Giezendanner eingereichten und von weiteren 82 bürgerlichen Abgeordneten unterzeichneten Initiative an: Formel-1-Rennen sollen in der Schweiz wieder zugelassen werden, was auch die Möglichkeit schafft, eine neue moderne Rennstrecke zu bauen.
Mit dem Initianten weist die Kommissionsmehrheit darauf hin, dass sich die Sicherheit bei Rundstreckenrennen entscheidend verbessert habe. Die Formel 1 habe sich zur «innovativen Hightechentwicklung und -erprobung» gewandelt. In Randregionen könnte der «Rennzirkus» zahlreiche Arbeitsplätze schaffen und Unternehmen der Spitzentechnologie anziehen.
Laut Giezendanner brächte eine moderne Rennstrecke einer Region 1400 bis 2500 Arbeitsplätze und eine jährliche Wertschöpfung von 40 bis 70 Millionen Franken. Ausserhalb der einmal im Jahr stattfindenden Formel-1-Rennen könnte die Strecke insbesondere den Autoherstellern für Testfahrten vermietet werden.
(si)