Einheitskasse: Leuchtendes Beispiel Dänemark

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Einheitskasse: Leuchtendes Beispiel Dänemark

Wenn es um die Gesundheit geht, hat Dänemark mit seiner schlanken und effizienten Einheitskasse nach Ansicht der SP die Nase vorn. Die Qualität der Versorgung sei deutlich besser als in der Schweiz, sagt die SP.

Die Schweiz habe nun zehn Jahre lang Erfahrungen mit der obligatorischen Krankenversicherung machen können, sagte SP-Präsident Hans-Jürg Fehr. Diese habe sich in vielerlei Hinsicht bewährt, in gewissen Punkten aber nicht. «Das gilt insbesondere für die Organisationsform mit einem Wettbewerb unter fast 100 Kassen und für die gewählte Finanzierungsform mit den Kopfprämien», erklärte Fehr. Die am kommenden 11. März zu Abstimmung gelangende Initiative «für eine soziale Einheitskrankenkasse» sei die Antwort auf diese Mängel.

Zur umstrittenen Finanzierung einer Einheitskasse stellt Fehr fest, dass die «gegenwärtig im Vordergrund stehende Diskussion um verschiedene Finanzierungsmodelle für die Stimmberechtigten wenig hilfreich» sei. Denn es werde ihnen vorgegaukelt, sie würden bereits jetzt über ein konkretes Modell abstimmen. Dies sei aber nicht so, sie könnten vielmehr später darüber befinden, wenn der Gesetzgeber ein Modell entwickelt habe. Wenn also Santesuisse ein Modell so zurecht gezimmert habe, dass den Mittelstand belaste, wisse der Gesetzgeber, welches Modell er nicht wählen dürfe. Die SP habe ein anderes vorgeschlagen, welches Mittelschicht und Familien entlaste. Ein Systemwechsel sei nötig, betonte Fehr.

Schlank und effizient

Als leuchtendes Beispiel für ein gutes und kostengünstiges Gesundheitswesen mit Einheitskasse führt die SP Dänemark an: So wende Dänemark neun Prozent des Bruttoinlandprodukts für die Gesundheit auf, verglichen mit 11,8 Prozent in der Schweiz. Das dänische Gesundheitswesen werde dabei ausschliesslich über Steuergelder finanziert. Däninnen und Dänen könnten aus zwei Versicherungstypen wählen, wobei sich 98 Prozent für ein Managed-Care-Modell mit einen so genannten Gatekeeping-System entschieden. Die Qualität der Versorgung sei deutlich besser als in der Schweiz.

Als Gründe nennt die SP zum einem das E-Health-System, bei dem alle Grundversorger einen PC mit identischer Software benutzten und dies auch während der Sprechstunde. Zum anderen besitze Dänemark ein Gatekeeping-System und eine starke Hausarztmedizin: Jede Person schreibe sich dabei bei einer Hausärztin oder einem Hausarzt ein. Nur ungefähr zwei Prozent seien privat versichert und könnten jederzeit alle Ärzte aufsuchen. (dapd)

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