«Tigris»Supercops des Bundes braucht es nicht
BDP-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf geht auf Distanz zur schnellen Eingreiftruppe «Tigris». Ohne sie beim Namen zu nennen, erklärte sie, solche Truppen brauche es nicht.
Die Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements, äusserte sich an der BDP-Delegiertenversammlung am Samstag in Thun in einem Grusswort zur schnellen Eingreiftruppe «Tigris», deren Existenz vor kurzem bekannt wurde. Sie wolle abklären, was für Einsätze die Einheit genau geleistet habe, sagte Widmer-Schlumpf.
Die Sicherheit sei grundsätzlich Sache der Kantone, sagte Widmer- Schlumpf. Eine Einsatzgruppe des Bundes könne nur soweit tätig sein, wie es dazu diene, im Zusammenwirken mit den Kantonen Lösungen zu finden oder international Aufgaben zu übernehmen. Sie wolle nun genau überprüfen, welche Einsätze die Gruppe in den vergangenen Jahren genau geleistet habe.
Widmer-Schlumpf sagte weiter, es gebe kantonale Polizeidirektoren, die sich daran erinnerten, dass die Eingreiftruppe der Bundeskriminalpolizei ihnen seinerzeit vorgestellt worden sei.
Die Existenz der Einsatzgruppe hatte in den vergangenen Tagen einen grossen Wirbel verursacht. So hatte die «Weltwoche» in ihrer jüngsten Ausgabe über die 14-köpfige Einsatzgruppe berichtet. Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) bestätigte daraufhin das Bestehen von «Tigris» und erklärte, dass die Schaffung der Einheit auf klaren Rechtsgrundlagen beruhe und auch den kantonalen Polizeikommandanten bekannt sei. Die Existenz der Einheit sei keinem Mitglied bekannt gewesen, sagte dagegen der Generalsekretär der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren, Roger Schneeberger. Sie fordern deshalb Auskünfte von EJPD-Chefin Eveline Widmer-Schlumpf.
Quelle: SDA/AP