Öffentlich uriniert – G-8-Gegner im Knast
Seit sieben Tagen sitzt der Schweizer Umweltaktivist Adi Sauter in St. Petersburg im Gefängnis, weil er in der Öffentlichkeit uriniert hatte.
Verhaftet wurde er jedoch in einem Haus.
Der 30-Jährige ist mit einer Velo-Karawane von Berlin aus zum G-8-Treffen in St. Petersburg gereist, um gegen den Gipfel zu demonstrieren und die Menschen auf Umwelt- und andere Probleme aufmerksam zu machen. Doch vor einer Woche wurde er von der russischen Polizei verhaftet, weil er öffentlich
uriniert haben soll.
«Seltsam daran ist, dass sie Adi in einer Wohnung und nicht draussen beim angeblichen Urinieren festgenommen haben», sagt seine Mutter, Susy Sauter (54). Dies zeige, dass die Polizei einfach einen Grund für die Verhaftung gesucht habe.
Wann der Vegetarier wieder freikommt und wie es ihm geht, ist ungewiss: «Wir sind in Kontakt mit den zuständigen Behörden», so der Sprecher des Schweizer Aussendepartements,
Jean-Philipp Jeannerat. «Wann er freigelassen wird, wissen wir aber nicht.»
Derweil macht sich die Mutter grosse Sorgen und kristisiert die zuständigen Behörden: «Ich habe Angst, dass er im Knast schlecht behandelt wird», so die 54-Jährige. Vom Schweizer
Generalkonsulat habe sie kaum Informationen erhalten. «Die haben mich wie eine übervorsorgliche Mutter behandelt.»
Nico Menzato