Baden in Shorts verboten

Aktualisiert

Baden in Shorts verboten

Viele Jugendliche gehen mit Strassenshorts und Unterhosen im Freibad schwimmen. Nun ziehen Bademeister die hygienische Notbremse: Sämtliche Shorts sind verboten. Erlaubt sind nur noch eng anliegende Badehosen.

von
Maurice Thiriet

Familienvater R. S. (Name der Redaktion bekannt) ärgert sich masslos. Sein Sohn wollte vergangene Woche im Schwimmbad Bettingen bei Basel schwimmen gehen. Ein Schild am Eingang orientierte den Jungen über das neue Badehose-Regime: Ab sofort sind keinerlei Shorts mehr zugelassen. Baden darf nur, wer «Tights», also eng anliegende Badehosen, anhat. «Ich musste also für 60 Franken neue Badehosen für meinen Sohn kaufen gehen», sagt S.

Das Schwimmbad Bettingen ist das erste Freibad in Basel, das ein generelles Shortsverbot erlassen hat. «Die Shorts werden immer länger, die Taschen grösser. Vergessene Inhalte der Taschen verstopfen die Filter», sagt Schwimmbadleiter Joggi Bertschmann. Ein weiteres Problem sind die Jugendlichen, die in Strassenshorts und Unterhosen baden gehen. «Diese saugen sich mit Schweiss und Urin voll, der nachher im Wasser landet», sagt Bertschmann. Es sei unmöglich, bei jedem Shorts-Träger zu überprüfen, ob er Badeshorts oder normale Strassenshorts mit Unterhose trage.

Nicht nur in Bettingen droht Shorts-Trägern Ungemach. Schon nächste Badesaison könnten Basels Freibäder generell Shorts-freies Gebiet sein: «Strassenshorts und Unterhosen sind bei uns bereits verboten. Für nächstes Jahr prüfen wir ein generelles Verbot von Shorts», sagt Eric Hardman, Leiter Sport und Freizeit der Betriebe St. Jakob und zuständig für die städtischen Freibäder. «Der Trend geht hin zu Shorts-freien Bädern. Die Chancen stehen etwa fünfzig-fünfzig», sagt Hardman.

Auch in Zürich haben die Bademeister ein Auge auf Jugendliche, die in Strassenshorts und Unterhosen baden. «Wir tolerieren keine Unterhosen unter Badeshorts mehr, dieses Problem hat sich letzte Saison gehäuft», sagt Roland Bächler vom Freibad Heuried. Zwar gebe es keine einheitliche Regelung, doch die Betriebsleiter der Freibäder hätten ein Auge auf die Shorts-und-Unterhosen-Klientel.

Weiter shortsfreundlich bleiben hingegen die Freibäder Berns. Roland Schaffer, Leiter des städtischen Sportamts, sieht ein Verbot in weiter Ferne: «Dafür gibt es meines Wissens keine Rechtsgrundlage. Ausserdem schreiben wir den Leuten nicht vor, welche Badehosen sie anzuziehen haben.»

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