MadonnaWie war Blochers erstes Pop-Konzert?
Zwischen den 70 000 Besuchern des Madonna-Konzerts in Dübendorf ZH weilte auch Alt-Bundesrat und SVP-Grösse Christoph Blocher. Wie hat ihm das Konzert gefallen?
20 Minuten: Christoph Blocher, Sie hätte man am Samstag nicht unter dem Madonna-Publikum erwartet ...
Christoph Blocher: Das hätte ich auch nicht gedacht! Das ist das erste Mal, dass ich an einem Pop-Konzert war. Ich kenne Pop überhaupt nicht. Ich höre lieber klassische Musik. Aber ich bin eingeladen worden und war interessiert, wie so ein Riesenkonzert abläuft. Und ich beglückwünsche alle Helfer, dass alles ohne den kleinsten Zwischenfall über die Bühne gegangen ist.
Und, hat Ihnen das Konzert gefallen?
Blocher: Mich hat Madonnas Auftritt in Erstaunen versetzt, ja. Sie hat eine beeindruckende Ausdauer. Die singt nicht nur, sie tanzte auch während mehr als zwei Stunden ohne Pause. Mir war die Musik aber zu laut und das Spektakel etwas unterkühlt. Zwischen der Künstlerin und dem Publikum gab es keinen echten Austausch.
Waren die Leute überrascht, Sie am Madonna-Konzert zu sehen?
Blocher: Ja. Manche jungen Leute haben mich erkannt und gesagt: «Was, Sie sind auch hier?»
Wenn Sie singen, was geben Sie zum besten?
Blocher:: Das wäre wohl italienische Musik, eine Verdi-Arie. Aber ausserhalb des Badezimmers singe ich nicht.
Fehlt Ihnen der Bundesratsposten acht Monate nach Ihrer Abwahl?
Blocher: Nein, nein. Es ist klar, dass der Wechsel in den ersten Tagen abrupt war. Weil ich darauf vorbereitet war, weiterzumachen. Heute sehe ich die Vorteile, vor allem die grössere Freiheit. Mir gehts sehr gut.
Interview: Pascal Pellegrino, 20 Minutes