Islam-DebatteIslamprediger konvertiert Schweizer online
Vor ihm warnt sogar Pierre Vogel: Der radikale deutsche Islamprediger Ibrahim Abou-Nagie hilft online beim Express-Übertritt zum Islam.

Laut Abou-Nagie haben sich rund 50 Schweizer seit Anfang Jahr online bekehren lassen. (Nicolas Y. Aebi)
Andreas aus Basel möchte gerne Muslim werden. Nichts einfacher als das: Auf der Internetseite DieWahreReligion.de nimmt der arabisch-stämmige Islamprediger Ibrahim Abou-Nagie Nichtmuslimen telefonisch das Glaubensbekenntnis ab. So bezeugt Andreas, dass es «keiner mehr verdient hat, angebetet zu werden, ausser Allah» und dass «Mohammed sein Diener und Gesandter ist». Das Bekenntnis wird – wenn auch etwas holprig – auf Arabisch wiederholt. «Nun bist du offiziell ein Muslim», sagt Abou-Nagie. Andreas freut sich: «Das ist toll.»
Der Salafist Abou-Nagie, der offen die Einführung der Scharia befürwortet, missioniert erfolgreich im ganzen deutschsprachigen Raum: «Die Anrufe aus der Schweiz nehmen drastisch zu», sagt er zu 20 Minuten. Seit Anfang Jahr habe er online rund fünfzig Schweizer bekehrt: «Sobald sie das Glaubensbekenntnis ablegen, verspüren sie eine unbändige Freude, weil sie keine Satansdiener mehr sind», sagt Abou-Nagie, dessen Theorien sogar dem Islamistenprediger Pierre Vogel zu weit gehen: Die beiden starteten 2006 eine Missionierungskampagne, trennten sich aber letztes Jahr, weil Abou-Nagie Vogel zu radikal wurde. So glaubt Abou-Nagie, jeder Mensch komme als Muslim zur Welt, doch «die Eltern und die Umwelt versauen es und machen ihn zum Christen oder Atheisten». Über Vogel sagt er: «Unsere Wege haben sich getrennt. Unser Ziel ist das gleiche.»