Langsame und qualvolle Sterbehilfe

Aktualisiert

Langsame und qualvolle Sterbehilfe

«Ich verbrenne!» schrie eine Frau, nachdem sie den tödlichen Giftcocktail geschluckt hatte. Zeugen sprechen von einem qualvollen, langsamen Tod. Dabei wirbt Dignitas mit einem sanften Hinübergleiten in den Tod.

Wie die «SonntagsZeitung» berichtet, starb ein Mitglied der Sterbehilfeorganisation Dignitas erst nach einem 72-stündigen Todeskampf. Das mit einer Magensonde eingeführte Gift entwickelte offenbar nicht die gewünschte Wirkung. Der todeswillige Mann lag volle drei Tage, teilweise mit Schaum vor dem Mund, im Spital, bevor er starb.

In einem anderen Fall erheben Zeugen schwere Vorwürfe gegen Dignitas. Die Personen reisten mit der Deutschen A. H. nach Zürich, um sie beim Sterben zu begleiten. Die Begleiter Dirk Neuhaus und Pomina Bentson schildern die Wohnung, wo H. die tödliche Dosis Natrium-Pentobarbital (NaP) trinken sollte, als verwahrloste Kammer, in welcher der Staub zentimeterdick herumlag. Auch das Bett habe gebraucht und nicht frisch bezogen gewirkt.

Bei der Schilderung von H.'s Todeskampf kommen Bentson die Tränen. Ihre Freundin habe schreiend nach Luft gerungen und herausgestossen: «Das brennt, ich brenne!» Danach habe sich ihre Haut in Folge einer Atemnot violett verfärbt. Erst nach mehreren Erstickungsanfällen sei H. endlich gestorben.

Bei Dignitas können sich, anders als bei Exit, auch Ausländer melden. Bis jetzt nahmen bereits 619 Personen die Dienste von Dignitas in Anspruch. Als problematisch gilt, dass bei Dignitas das Prozedere äusserst schnell abgewickelt wird, was von vielen Ausländern geschätzt wird. Innert eines Tages kann angereist, der obligatorische Arztbesuch absolviert und der Selbstmord vollzogen werden.

Die Sterbehilfeorganisation und ihr Gründer Ludwig A. Minelli wollten gegenüber der «SonntagsZeitung» keine Stellung zu den erhobenen Vorwürfen nehmen.

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