«Ich werde das durchstehen»

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«Ich werde das durchstehen»

Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf will weder aus der SVP noch aus dem Bundesrat austreten. «Ich werde mich nicht einschüchtern lassen, ich werde das durchstehen», sagte die Bündnerin. Die SVP Schweiz müsse nun ihrerseits die Linie «durchziehen», sagte Nationalrat Christoph Mörgeli.

An der am Donnerstagabend abgehaltenen Medienkonferenz erklärte Bundesrätin Widmer-Schlumpf, dass sie ihre Arbeit als Bundesrätin fortsetzen werde. Sie habe in den letzten Tagen «viel Unterstützung und Zuspruch» aus verschiedenen politischen Lagern und der Bevölkerung erhalten, bedankte sich die Bundesrätin und Nachfolgerin von Christoph Blocher.

Sie sei seit über 30 Jahren SVP-Mitglied und werde deren Werte weiterhin vertreten. Sie wolle mit «Anstand, Respekt und Toleranz» weiterregieren und nicht vor der Verantwortung davonlaufen. «Ich werde das durchstehen», sagte die Bundesrätin.

Sie sei von der Wahl zur Bundesrätin überrascht worden, habe sie aber weder «erschlichen» noch habe sie «jemanden angelogen», wie ihr das jetzt von verschiedenen SVP-Exponenten vorgeworfen wird. Wenn die Partei dies behaupte, sei dies falsch, sagte Widmer-Schlumpf.

Auf die Frage, ob sie auch bei einem allfälligen Ausschluss ihrer Bündner Kantonalpartei aus der SVP Schweiz noch Bundesrätin sein könne, sagte sie, diese Frage stelle sich im Moment nicht. Widmer-Schlumpf gab sich indessen überzeugt, dass die Bündner Sektion sie weiter unterstützt. Dies hatte zuvor auch schon der Bündner SVP-Nationalrat Hansjörg Hassler bekräftigt.

Widmer-Schlumpf schloss ihre kurze Stellungnahme vor den Medien mit den Worten: «Ich werde meinen Weg unbeirrt weitergehen und die Arbeit mit Freude ausüben, auch wenn die Situation nicht einfach ist.»

In einer ersten Reaktion sagte Christoph Mörgeli gegenüber Radio1, er habe «nicht viel anderes erwartet». Genauso wie die Bündnerin werde die SVP Schweiz die Linie «durchziehen». Als nächster Schritt müsse die Bündner Kantonalpartei die Bundesrätin ausschliessen, ansonsten müsse die SVP Schweiz «halt die Kantonalpartei ausschliessen», sagte Mörgeli weiter. Die Bundesrätin habe mit ihrem Verhalten die Partei «verraten» und der Partei geschadet.

Zu einer möglichen Spaltung der Bündner Kantonalpartei meinte der Zürcher Nationalrat, dass sich die Bündner «sich das gut überlegen werden, eine solche Person zu unterstützen» und damit eine Spaltung der Kantonalpartei zu riskieren.

Eveline Widmer-Schlumpf habe keinerlei SVP-Schwerpunkte. «Christoph Blocher hätte unsere Ideen vertreten», sagte Mörgeli weiter. Widmer-Schlumpf aber habe durch die Wahlannahme «dreissig Prozent der Wähler vor den Kopf gestossen».

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