SP provoziert mit Angstmacher-Plakat
Nach der SVP versuchts nun die Linke mit einem gewagten Wahlkampf-Sujet: Die SP benutzt Terrorangst im Kampf gegen Atomenergie. PR-Berater Manfred Messmer lacht über das stümperhafte Bild.
Ein Flugzeug, das in 9/11-Manier in ein Atomkraftwerk kracht: 5000 dieser Plakate, mit denen die SP den Ausstieg
aus der Atomenergie fordert, werden ab nächster Woche die Schweiz zupflastern. «Wir wollen aufzeigen, dass es die absolute Sicherheit bei AKWs nicht gibt», so SP-Generalsekretär Thomas Christen.
Den Vorwurf, die SP versuche nun wie die SVP, etwa mit ihrem Messerstecher-Plakat, Angst in der Bevölkerung zu schüren, lässt Christen nicht gelten. Die Gefahr eines atomaren Supergaus sei real, die SVP hingegen diffamiere mit ihren Kampagnen gezielt gewisse Personengruppen. Und: «Wir wollten nicht 9/11 imitieren, sondern die Gefahr der Atomenergie unabhängig von den Anschlägen aufzeigen.»
«Die sind nicht ganz dicht», spottet PR-Experte Manfred Messmer. Die SP versuche die SVP-Strategie der Angstmacherei zu kopieren. Die Bildsprache sei aber völlig falsch, denn man assoziiere mit dem Bild höchstens die Angst vor Terroranschlägen – aber sicher nicht die Angst vor Atomenergie. Ausserdem sei die Qualität obermies. Messmer: «Daher wird die Kampagne keine Wirkung haben und ihr Ziel verfehlen.»
Nico Menzato