Für Nicht-GläubigeJunge CVP fordert Atheistensteuer
Wer aus der Kirche austritt, soll dafür einer gemeinnützigen Organisation Geld spenden müssen, fordert die JCVP. Bei den anderen Parteien stösst die Idee auf Ablehnung.
«Es kann nicht sein, dass jemand aus der Kirche austritt, nur um Steuern zu sparen», ärgert sich JCVP-Präsident Simon Oberbeck. Deshalb will seine Partei einen Vorstoss einreichen, der vorsieht, dass alle, die aus der Kirche austreten, eine Atheistensteuer zahlen sollen. Konkret: Bezahlt jemand keine Kirchensteuer, soll er aus einer Liste eine gemeinnützige Organisation oder eine Glaubensgemeinschaft auswählen, der er einen Beitrag in gleicher Höhe wie die Kirchensteuer zukommen lässt. «So engagieren sich alle für die Gesellschaft», meint Oberbeck. Rückendeckung erhält er von CVP-Präsident Christophe Darbellay: «Der Vorstoss respektiert die Glaubensfreiheit und schafft gleichzeitig Gleichberechtigung zwischen den Steuerzahlern.»
Mit wenig Unterstützung scheint die JCVP dafür im Parlament rechnen zu können. So enerviert sich etwa FDP-Nationalrätin Doris Fiala: «Es kann nicht sein, dass auf die Religionsfreiheit noch Steuern erhoben werden.» Ähnlich tönt es bei der SVP: «Jeder Einzelne soll selbstständig wählen können, wo er zahlen möchte», so Ulrich Giezendanner. Juso-Präsident Cédric Wermuth ergänzt: «Die Kirchensteuer wird nicht einzig für soziales Engagement verwendet – viel geht auch an den Unterhalt der Kirche.» (dra/gsc/20 Minuten)