Fall Tinner: US-Vertreter war bei Aktenvernichtung dabei

Aktualisiert

Fall Tinner: US-Vertreter war bei Aktenvernichtung dabei

Neue brisante Fakten im Fall Tinner: Bei der Schredderung der Akten war offenbar ein US-Vertreter dabei.

Die Indizien häufen sich, dass Druck von Seiten der USA zur Vernichtung der Akten im Fall Tinner geführt haben: CIA-Agenten haben offenbar nicht nur mit Schweizer Behörden verhandelt, ein US-Vertreter war sogar bei der Schredderung persönlich anwesend, wie Radio DRS unter Berufung auf gut unterrichtete Quellen berichtete.

Daniel Vischer (Grüne) zeigte sich schockiert: «Die Schweiz hat ihre Souveränität aufgegeben», so der Nationalrat. Seine Fraktion fordert die Einsetzung einer parlamen­tarischen Untersuchungskommission. Eine Puk würde «dem Bundesrat den aufrechten Gang» lehren.

Auch bei der SP ist man ­besorgt: «Wir erwarten von der Geschäftsprüfungsdelegation, dass die Gründe der Aktenvernichtung und die Rolle der USA so rasch wie möglich geklärt werden», so Fraktionschefin Ursula Wyss. Diese hat die Affäre derweil zum Topthema deklariert und will bis zum Sommer weitere Anhörungen vornehmen und zusätzliche Akten einfordern. Bis zum Herbst soll die Untersuchung abgeschlossen werden.

Den Gebrüdern Tinner wird vorgeworfen, Komponenten für den Bau einer Atombombe hergestellt und weitergegeben zu haben. Der Bundesrat rechtfertigte die Aktenschredderung am Freitag mit Sicherheits­risiken.

nm

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