Churer Bischof blitzte ab

Aktualisiert

Gegen AbtreibungshilfeChurer Bischof blitzte ab

Vitus Huonder will verhindern, dass die katholische Landeskirche Abtreibungsbegleiter unterstützt. Der Vorstand der Bündner Landeskirche will davon nichts wissen.

von
Simona Marty
Bischof Vitus Huonder. (Foto: keystone)

Bischof Vitus Huonder. (Foto: keystone)

Die katholische Landeskirche Graubünden hat der Beratungsstelle Adebar in diesem Jahr eine Unterstützung von 15 000 Franken aus Kirchensteuergeldern zugesprochen. Die Institution informiert unter anderem über Abtreibungsmethoden wie die «Pille danach». Weil sie damit gegen den Glauben der katholischen Kirche verstosse, wollte Bischof Vitus Huonder den Beitrag streichen lassen. Ein entsprechender Antrag im Parlament der Landeskirche wurde jedoch abgelehnt.

Leider sei die Bistumsleitung machtlos, da die Landeskirche autonom agiere, klagt Bischofssprecher Giuseppe Gracia. Für die Bistumsleitung steht fest, dass die Organisation mit der Begleitung von Abtreibungen und der Werbung für Abtreibungspillen «an der Tötung ungeborener Menschen» mitwirkt. Dies sei ein schwerer Verstoss gegen den katholischen Glauben und mit der Lehre über den Schutz des menschlichen Lebens nicht vereinbar. Gracia fordert deshalb: «Die Landeskirche muss ihre Grenzen erkennen. Sie massen sich Entscheide auf Ebene Kirchenleitung an und handeln bewusst gegen den Bischof, die eigentliche Leitung.» Der Finanzvorsteher der Landeskirche, Conrad Battaglia, wiegelt ab: «Wir haben unsere Kompetenzen nie überschritten. Adebar ist in Ordnung. Wir werden sie auch in Zukunft unterstützen.»

Deine Meinung zählt