Zecken22 000 Pfadfinder im Zecken-Risikogebiet
Nach der vielkritisierten Armeeübung im Zeckengebiet in Ossingen wird das Bundeslager der Pfadfinder «Contura 08» auch in einem Risikogebiet, in der Linthebene, durchgeführt.
Zeckenbisse seien bei dieser grossen Anzahl Kinder wohl kaum zu vermeiden, sagte Philip Wernli, Pressesprecher des Bundeslagers «Contura 08», am Donnerstag. Man habe aber alle möglichen Vorsichtsmassnahmen getroffen, um das Risiko von Meningoenzephalitis- (FSME) oder Borreliose-Erkrankungen zu minimieren.
Die Eltern seien schon vor einem Jahr, bei der Anmeldung für das Lager, über die Gefahr von Zecken informiert worden. «Es blieb somit genügend Zeit, die Kinder gegen FSME impfen zu lassen», sagte Wernli. Ob dies tatsächlich gemacht wurde, sei allerdings in der Verantwortung der Eltern gelegen. «Wir konnten nur dazu raten.»
Auf der Internetseite des Lagers habe man zudem ein Merkblatt über Gefahren und Präventionsmassnahmen aufgeschaltet. «Die Leiter sind zudem dazu angehalten, die Kinder im Lager regelmässig nach Zeckenbissen abzusuchen.» Die mehreren tausend Leiter seien auch sonst in der Pfadi tätig und mit dem Thema vertraut.
Genügend Pinzetten und Antibiotika
Pinzetten seien in genügender Anzahl vorhanden. Sollte ein Kind erste Anzeichen einer Borreliose zeigen, beispielsweise eine Rötung der Bissstelle, sei rund um die Uhr ärztliche Versorgung verfügbar. «Wir haben eigene Ärzte vor Ort. Auch Antibiotika für eine Erstbehandlung liegen bereit», sagt Wernli.
Wernli betont zudem, dass sich die Kinder mehrheitlich auf Zeltplätzen und auf Wiesen aufhalten würden. «Wir übernachten nicht im Unterholz wie das Militär.»
Anfang Juli wurden bei einer Armee-Übung in Ossingen ZH 70 von 240 teilnehmenden Armeeangehörigen von Zecken gebissen. Drei Männer zeigten daraufhin erste Anzeichen von Borreliose und mussten mit Antibiotika behandelt werden. Die Armee sagte daraufhin eine geplante dreitägige Biwakierungs-Übung in Kloten ZH ab.
Zum Bundeslager «Contura 08» werden 22 000 Pfadfinder ab acht Jahren aus dem In- und Ausland erwartet. Das Lager vom 21. Juli bis zum 2. August ist auf acht Gemeinden in den Kantonen St. Gallen, Schwyz und Glarus aufgeteilt.
(sda)