«Solche Raser müssen härter angepackt werden»

Aktualisiert

Tödlicher Raserunfall«Solche Raser müssen härter angepackt werden»

Drei Raser, eine unbeteiligte Tote, zwei Verletzte: Dies ist das Fazit des Raserunfalls vom Wochenende in Schönenwerd. Jetzt wollen Politiker handeln und den lebenslangen Fahrausweisentzug möglichst schnell umsetzen.

Marius Egger
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Marius Egger

Es war ein Raserrennen im Nebel. Mit weit über 100 Stundenkilometern. Drei junge Männer jagten über die Hauptstrasse in Schönenwerd. Jetzt ist eine junge Frau tot. Sie war zur falschen Zeit am falschen Ort. Ein unnötiges Opfer. Nicht das erste.

«Strafen, die weh tun»

Das Raserrennen von Samstagnacht beschäftigt mittlerweile nicht mehr nur die Polizei, sondern auch die Politik. «Solche Raser müssen härter angepackt werden», fordert CVP-Nationalrätin Ruth Humbel (AG). «Heute ist das Risiko für die Raser nicht so gross.» Obwohl die Gerichte etwa im Kanton Zürich gegen Raser teils harte Strafen aussprechen, fordert sie «Strafen, die weh tun». Bereits Anfang Jahr hatte die CVP-Nationalrätin angekündigt, mit einem Vorstoss im Parlament den lebenslangen Fahrausweisentzug einzuführen. Jetzt will sie den Vorstoss möglichst in der kommenden Wintersession den Volksvertretern vorlegen. «Es braucht auch bei Ersttätern drastische Strafen mit abschreckender Wirkung», begründet Humbel.

Mit ihrem Vorstoss will Humbel vor allem die Anzahl psychiatrischer Gutachten verringern. Diese sind heute meist entscheidend, wenn es um die Dauer des Fahrausweisentzugs geht. Ernst Anderwert, Präsident Vereinigung der Strassenverkehrsämter bestätigt gegenüber 20 Minuten Online: «Wir halten uns an die psychologischen Gutachten.» Die Strassenverkehrsämter erstatten den Rasern auf Grund der Gutachten das «Billett» zurück.

Tat statt Gutachten soll entscheiden

Ruth Humbel will dies ändern. Für sie ist klar: «Die Tat muss ausschlaggebend sein für die Höhe des Strafmasses.» Dies sei auch der Hauptpunkt in ihrem Vorstoss, den sie nach weiteren juristischen Abklärungen einreichen will. Humbel sagt mit Blick auf den tragischen Unfall vom Wochenende: «Dieses Rennen forderte ein völlig unnötiges Opfer.» Es war nicht das erste.

Moritz Leuenberger: Kriminelle Asoziale

Verkehrsminister Moritz Leuenberger hat die Raser von Schönenwerd SO aufs Härteste kritisiert: Raser seien «Asoziale und kriminell», sagte er gegenüber der Sendung «10 vor 10» des Schweizer Fernsehens. Im Kampf gegen Raser müssten sämtliche rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, forderte Leuenberger. Doch auch damit könne nicht garantiert werden, dass es keine Raserunfälle mehr gebe. (Quelle: SDA)

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