G-8-Schütze von Thun vor Gericht
Am Dienstag beginnt in Thun ein Prozess gegen einen Schweizer, der im Sommer 2005 während einer Demonstration gegen den G-8-Gipfel einen jungen Mann angeschossen hatte.
Der Täter ist wegen versuchter vorsätzlicher Tötung angeklagt.
Im Juli letzten Jahres fand in Thun ein dreitägiges Camp von Globalisierungsgegegnern gegen den G-8-Gipfel statt.
Im Zuge des Camps schoss in der Nacht auf den 9. Juli ein damals 26-jähriger Schweizer in der Nähe des Thuner Bahnhofs unkontrolliert in eine Gruppe linker Aktivisten. Dabei verletzte er einen damals 17-Jährigen schwer. Das Opfer erlitt einen Oberschenkeldurchschuss.
Als Tatmotiv gab der Angeklagte den Untersuchungsbehörden an, dass er sich von den linken Aktivisten bedroht und verfolgt gefühlt habe. Der Verletzte selber hatte ausgesagt, dass er zusammen mit rund sieben weiteren Personen aus der linken Szene beim Bahnhof Thun «drei Nazis verjagen wollte», als die Schüsse fielen.
Der Täter, der rasch gefasst worden war und ein Geständnis ablegte, ist den Thuner Polizeibehörden als Mitglied rechtsextremer Gruppierungen seit Jahren einschlägig bekannt. Die Behörden gingen davon aus, dass noch weitere Personen an «Leib und Leben» gefährdet waren. (sda)