«Wurde von ‹Blick› völlig falsch zitiert»
Der Zentralpräsident des Schweizer Lehrerverbandes Beat W. Zemp dementiert vehement, dass er ein Weihnachtsverbot an der Schule fordert.
Wollen Sie auf Druck von radikalen Muslimen Weihnachtsfeiern an Schulen verbieten?
Beat W. Zemp: Ich will und werde überhaupt nichts verbieten – schon gar nicht auf Druck von irgendjemandem. Ich wurde in diesem Zusammenhang vom «Blick» völlig falsch zitiert.
Dann sind Weihnachtsfeiern an Schulen erlaubt?
Zemp: Wenn die Weihnachtsfeier als Jahresabschlussfeier durchgeführt wird, ist dagegen nichts einzuwenden. Da dürfen auch Bäume und Kränze Verwendung finden.
Wo liegt also das Problem?
Zemp: Laut der Bundesverfassung müssen Schule und Kirche seit 1874 getrennt sein – es darf kein Kind gezwungen werden, an religiösem Unterricht oder religiösem Handeln teilnehmen zu müssen. Das heisst auf religiös geprägte Feiern muss an Schulen verzichtet werden.
Was heisst das konkret?
Zemp: Christliche Symbole wie das Kreuz sollten nicht verwendet werden. Ebenso ist auf christliche Gebete oder Kirchenlieder zu verzichten. Wenn eine Schule eine religiöse Feier aber trotzdem durchführen will, dann sollte sie die nicht christlichen Kinder auf Wunsch dispensieren.
(cde)
Richtigstellung nach Zeitungsartikel
Riesiger und unnötiger Knatsch um ein angebliche gefordertes Weihnachtsverbot an der Schule. Dies hatte der «Blick» gestern vermeldet gestützt auf Aussagen von Lehrerverbandspräsident Beat W. Zemp. Dieser hat darauf
sofort eine Richtigstellung verschickt. Zu spät: Bereits beschwerten sich erzürnte Schweizer. «Ich finde es gelinde gesagt eine Schwe.....rei», schrieb etwa E.S. aus ZH per Mail und die Junge SVP-St.Gallen empört sich und fordert in einem dringlichen Kantonsrat-Vorstoss sogar: «Weihnachten gehört an jede Schule!»