Berührende Momente in Medellín

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Calmy-Rey in KolumbienBerührende Momente in Medellín

Bundesrätin Micheline Calmy-Rey hat sich am zweiten Tag ihres Besuchs in Kolumbien einen Überblick über die humanitären und friedensfördernden Projekte der Schweiz verschafft. Die Aussenministerin war beeindruckt.

Deren Arbeit sei beeindruckend, sagte sie am Dienstag.

Nach dem Besuch eines Programms der kolumbianischen Regierung zur Wiedereingliederung ehemaliger Paramilitärs besichtigte die Aussenministerin in Medellín unter anderem ein Hilfsprogramm für Minenopfer, das die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) unterstützt.

Die verschiedenen Projekte zeigten die vielen Facetten der humanitären Hilfe und die Friedensförderung der Schweiz, sagte Calmy-Rey gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Sie habe längst nicht alle Schweizer Projekte gesehen. «Aber die, die ich sah, sind effizient.»

Lob für Frauen

Mit grosser Herzlichkeit wurde die Schweizer Delegation am Schluss des Tages von der Frauenorganisation AMOR empfangen. Die rund 2000 Frauen sind direkte Opfer des Konflikts und Friedensaktivistinnen. Sie engagieren sich seit 14 Jahren in zahlreichen Dörfern ihrer Region.

Sie kämpfen einerseits für die Gleichberechtigung der Frau, andererseits aber auch für Versöhnung und Frieden. Unterstützt wird AMOR von SUIPPCOL, einem gemeinsamen Projekt des Bundes und Schweizer Hilfswerken in Kolumbien.

Sichtlich gerührt dankte Calmy-Rey den Frauen für den warmen Empfang. «Ich bin selber eine Verfechterin der Frauenrechte», sagte sie zu den Gastgeberinnen. Selten habe sie Frauen gesehen, die sich mit so viel Engagement für den Frieden einsetzten. «Eure Region kann stolz darauf sein, euch unter sich zu haben.»

Unspektakulär, aber nachhaltig

Die friedensfördernden Projekte der Zivilgesellschaft seien zwar unspektakulär und Erfolg zeichne sich nur langsam ab, sagte Claudia Marti, Peacebuilding Advisor der Schweiz in Kolumbien. Aber die Arbeit sei langfristig und nachhaltig.

«Zusätzlich zu Verhandlungen auf offizieller Ebene ist es wichtig, den Frieden von unten her zu fördern, um die Demokratie zu stärken», sagte Marti. «Den Frieden kann man nur bei sich selber bauen.»

Nach ihrem Aufenthalt in Kolumbien reist Calmy-Rey am Mittwochmorgen nach Brasilien weiter. In der Hauptstadt Brasilia trifft sie am Donnerstag ihren Amtskollegen Celso Amorim.

(sda)

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