Antifeministen wollen Frauen in Grün sehen

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IGAFAntifeministen wollen Frauen in Grün sehen

Die Antifeministen sind auf Erfolgskurs. Nun plant die Organisation eine Volksinitiative, die die Wehrpflicht für Frauen vorsieht.

Nora Camenisch
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Nora Camenisch

Sie kämpfen gegen den Feminismus und die Unterdrückung der Männer durch die Frauen – und sind damit erfolgreich:

Innerhalb eines Jahres wuchs die Interessengemeinschaft Antifeminismus (IGAF) laut der «SonntagsZeitung» auf über 4000 Mitglieder – mehr als die boomende Grünliberale Partei. Jetzt will die IGAF in die Politik: «Wir wollen in den Nationalrat. Zudem haben wir mehrere Volksinitiativen geplant», so Gründer René Kuhn. «Wir fordern unter anderem die Wehrpflicht für Frauen», so Kuhn. «Gehen Männer nicht in die Armee, müssen sie bezahlen. Für Frauen gilt dies nicht, das ist diskriminierend.» Oberste Priorität habe aber, dass für Männer und Frauen in finanzieller Sicht gleiche Pflichten gälten, so Kuhn.

Die Berner Juso-Stadträtin Tanja Walliser gibt Kuhn im Grundsatz Recht: «Die heutige Regelung ist eine ungerechtfertigte Benachteiligung der Männer. Allerdings sind wir für die Abschaffung der Wehrpflicht.» Nichts von der Idee hält man bei den SVP-Frauen. Präsidentin Rita Gygax: «Wir sind für Gleichberechtigung, aber nicht für Gleichmacherei. Es gibt Unterschiede zwischen den Geschlechtern und die sollten bleiben.»

Dass die Antifeministen den Einstieg in den Nationalrat schaffen, bezweifelt Politologe Louis Perron. Die Gruppierung könne aber dadurch, dass sie diese Ungleichheiten thematisiere, Aufmerksamkeit auf sich lenken: «So kann ein gewisses Frustpotenzial mobilisiert werden, das das Zustandekommen einer Volksinitiative möglich macht», so Perron.

SP: Neue Töne zur Gleichstellung

Die SP-Frauen sollen auf lange Sicht abgeschafft werden. Dies fordern SP-Jungstars um die Berner Stadträtin Tanja Walliser in der «SonntagsZeitung». «Wir brauchen eine Neuausrichtung. Frauen werden nicht einfach von Männern diskriminiert», so Walliser gegenüber 20 Minuten. Viele der Probleme würden beide Geschlechter betreffen. «Deshalb müssen die finanziellen Mittel für eine neue Gruppe eingesetzt werden, die aus Männern und Frauen besteht.»

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