Drogenring zerschlagenBande schmuggelt 42 Kilo Heroin in die Schweiz
Ein Drogenring aus Kosovo hat innerhalb von fünf Monaten mehr als 42 Kilogramm Heroin in die Schweiz geschmuggelt. Nun gingen der Polizei 15 Verdächtige ins Netz.
Die Waadtländer Polizei hat einen bedeutenden Heroinhändler-Ring zerschlagen. Innerhalb von fünf Monaten wurden 42 Kilogramm Heroin in die Schweiz geschmuggelt, wie die Polizei am Donnerstag bekannt gab. 15 mutmassliche Drogenhändler wurden verhaftet.
Ausgelöst wurden die Ermittlungen im Oktober 2008 durch Informationen der Freiburger Kantonspolizei. Ein Dealer aus dem Kosovo mit Wohnsitz in einem Lausanner Vorort hatte zwei Packungen zu je 500 Gramm Heroin an einen illegal in Payerne lebenden Albaner geliefert. Der auf Drogendelikte spezialisierte Waadtländer Untersuchungsrichter eröffnete in der Folge ein Ermittlungsverfahren. Dabei hätten die Ermittler rasch festgestellt, dass es sich um einen umfangreichen Drogenhändler-Ring handelte, der von der Stadt Peje im Kosovo aus operierte.
Abnehmer der Drogen waren Vertrauensleute aus den Regionen Lausanne, Neuenburg und Zürich. Die Lieferanten rekrutierten im Kosovo Drogenschmuggler, die pro Transport mehr als zwölf Kilogramm Heroin in die Schweiz schleusten. Einer der im Zuge dieser Affäre identifizierter Wiederverkäufer war bereits im Kanton Aargau gesucht worden, nachdem dort im Jahr 2003 sieben Kilogramm Heroin sichergestellt worden waren. Ein im Kanton Zürich wohnhafter Mann sammelte das Geld aus dem Drogenhandel im Namen der Lieferanten aus dem Kosovo ein.
12 Kilo Heroin im Auto
Die Ermittlungen ergaben unter anderem, dass im September 2008 ein Österreicher kosovarischer Herkunft für einen Drogentransport in die Schweiz angeheuert wurde. Seine Auftraggeber in der Stadt Peje kauften ihm dafür ein Auto, das mit einem Versteck für die Drogen unter den Hintersitzen ausgestattet wurde. Der Schmuggler brachte mit dem Fahrzeug mehr als zwölf Kilogramm Heroin in die Schweiz und wurde von einem Mittelsmann in Lausanne in Empfang genommen. Die Drogen wurden schliesslich bei einem Zwischenhändler in der Region Neuenburg deponiert und in mehreren Phasen in der ganzen Westschweiz verkauft. Mitte November 2008 führte der gleiche Schmuggler einen zweiten Transport durch, wobei er 12,5 Kilogramm Heroin in die Region Zürich lieferte. Die Drogen waren für Grossisten in Neuenburg und in Lausanner Vororte bestimmt.
Nach mehrmonatigen Ermittlungen schlug die Polizei schliesslich am 18. Januar 2009 zu und verhaftete drei mutmassliche Drogenhändler im Kanton Aargau. In einer Garage entdeckte die Polizei damals ein in Österreich immatrikuliertes Auto. 12,5 Kilogramm Heroin konnten dort sicher gestellt werden. Die in Paketen zu je 500 Gramm verpackten Drogen waren in drei Aluminiumkästen verstaut unter dem Rücksitzen des Autos versteckt worden. Das Heroin wies einen Reinheitsgrad von 32,9 Prozent auf, was etwa drei Mal so hoch sei wie das Heroin, das Drogenkonsumenten auf der Strasse kauften.
Der Mann, der dem Schmuggler die Garage zur Verfügung stellte, war bereits im Frühling 2008 in ein Ermittlungsverfahren der Waadtländer Polizei involviert, bei dem es um 1,5 Kilogramm Heroin ging. Die parallel zum Hauptverfahren durchgeführten Ermittlungen von anderen Polizeistellen führten zur Sicherstellung von 14 Kilogramm Heroin bei einem österreichischen Paar im November 2008 sowie von fünf Kilogramm in Neuenburg im Januar 2009 bei zwei Männern aus dem Kosovo.
15 Personen festgenommen
Insgesamt wurden in das Waadtländer Verfahren 15 mutmassliche Drogenhändler einbezogen, die alle zwischen Dezember 2008 und Oktober 2009 festgenommen wurden. Dabei handelt sich um 13 Staatsangehörige aus dem Kosovo, einen Österreicher sowie eine Spanierin, alle zwischen 30- und 40-jährig. (dapd)