Bund baut Spielplatz aus Protest-Steinen

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Dicke PostBund baut Spielplatz aus Protest-Steinen

1700 Pflastersteine haben verärgerte Väter an Simonetta Sommaruga geschickt. Nun hat die Bundesrätin damit einen Spielplatz pflastern lassen.

Der Spielplatz in Köniz wird für Sommarugas Empfang hergerichtet. (Foto: meo)

Der Spielplatz in Köniz wird für Sommarugas Empfang hergerichtet. (Foto: meo)

Gegen sechs Tonnen schwer ist die «dicke Post», die Simonetta Sommaruga seit Februar erhalten hat. Der Inhalt: rund 1700 Pflastersteine. Verärgerte Männer sendeten diese über die Website Schickenstei.ch an die Justizministerin und protestierten so dagegen, dass der Bundesrat die Vorlage für ein gemeinsames Sorgerecht verzögerte. Jetzt haben die Pflastersteine einen neuen Verwendungszweck: Sommaruga liess mit ihnen in Köniz BE bei einem Spielplatz eine Fläche pflastern, die als Begegnungsort für Eltern und Kinder dienen soll.

Christine Stähli, Sprecherin des Justizdepartements, bestätigt entsprechende Recherchen von 20 Minuten: «Simonetta Sommaruga wird den Ort am Donnerstag einweihen. Er zeigt sinnbildlich, wie gemeinsam der Weg geebnet werden kann für eine politische Lösung, in der das Wohl des Kindes im Zentrum steht.» Für Oliver Hunziker, Präsident des Vereins VeV und Mitinitiant der Aktion, hat diese damit einen erfreulichen Abschluss gefunden: «Es ist toll, dass die Steine nicht einfach auf einem Haufen landeten.»

Es bleibt morgen aber nicht bloss bei einer Einweihung: «Es gibt noch eine Überraschung», so Stähli. Details will sie nicht nennen. Hunziker hofft, dass Sommaruga in Köniz die sehnlichst erwartete Vorlage des Bundesrats zum gemeinsamen Sorgerecht präsentiert. «Das wäre ein

tolles Überraschungsgeschenk.» Damit ginge die Arbeit für die Väter aber erst richtig los. Hunziker: «Es ist noch ein steiniger Weg, bis die Gesellschaft Frauen und Männer auch wirklich gleichstellt.»

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