Bundesrat setzt auf Bioethanol

Aktualisiert

AgrotreibstoffeBundesrat setzt auf Bioethanol

Treibstoffe aus Pflanzen haben in der Schweiz einen geringen Stellenwert. Der Bundesrat sieht aber im Bioethanol eine Chance fürs Klima. Er hat am Mittwoch beschlossen, die Rahmenbedingungen zu verbessern, um den Absatz zu fördern.

Eine Bioethanolanlage der Alcosuisse in Delemont.

Eine Bioethanolanlage der Alcosuisse in Delemont.

2009 sind in der Schweiz knapp zwei Millionen Liter Bioethanol an rund 180 Tankstellen verkauft worden. Dies entspricht einem halben Promille des gesamten Benzinabsatzes. Das Bioethanol sei damit weit von einem Marktdurchbruch entfernt, schreibt das Finanzdepartement.

Dies habe mit zeitweise tiefen Benzinpreisen zu tun, aber auch mit der Diskussion über Biotreibstoffe aus Agrarrohstoffen, so genannte Agrotreibstoffe. Kritiker monieren, dass der Anbau von Pflanzen zur Energiegewinnung den Hunger in Entwicklungsländern verschärft.

Das Finanzdepartement betont, dass das in der Schweiz verkaufte Bioethanol ausschliesslich aus Holzabfällen hergestellt werde. Das langfristige Potenzial werde auf 200 Millionen Liter geschätzt. Damit könnten jährlich 0,47 Millionen Tonnen CO2 reduziert werden, was ein beachtlicher Beitrag zur Erreichung der Klimaziele sei.

Künftig soll der Einsatz von Benzin mit 5 Prozent Bioethanol nicht nur im Winter, sondern das ganze Jahr über möglich sein. Der Bundesrat hat des Umweltdepartement (UVEK) beauftragt, die Luftreinhalteverordnung entsprechend anzupassen.

Zudem sollen administrative Hürden für eine Steuerbefreiung verringert werden. Die ökologischen und sozialen Mindestanforderungen sollen dabei jedoch nicht gelockert werden.

(sda)

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