Freitag macht den Weg frei für Müller

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FDP-PräsidiumFreitag macht den Weg frei für Müller

Die Wahl des neuen FDP-Präsidenten scheint gelaufen: Als einziger Kandidat bleibt der Aargauer Nationalrat Philipp Müller im Rennen. Der Glarner Ständerat Pankraz Freitag zieht sich zurück.

Lukas Mäder
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Lukas Mäder
Er stehe dazu, dem rechten Flügel des FDP anzugehören: Nationalrat Philipp Müller dürfte neuer Präsident der Freisinnigen werden.

Er stehe dazu, dem rechten Flügel des FDP anzugehören: Nationalrat Philipp Müller dürfte neuer Präsident der Freisinnigen werden.

Der neue FDP-Präsident dürfte Philipp Müller heissen. Er ist der einzige verbleibende Kandidat für das Amt, wie die FDP am Dienstag in einer Mitteilung schreibt. Der zweite Freisinnige, der in den letzten Tagen sein Interesse bekundet hatte, war der Glarner Ständerat Pankraz Freitag. Er zieht sich zurück. Diesen Entscheid habe er für sich alleine getroffen, sagte ein entspannt wirkender Freitag auf Anfrage. Die offizielle Wahl des neuen Parteipräsidenten findet an der Delegiertenversammlung der FDP am 21. April statt.

Müller gilt insbesondere in der Westschweiz als nicht unumstritten, da er Vater der 18-Prozent-Initiative für eine Begrenzung des Ausländeranteils war. Der Nationalrat gibt sich aber überzeugt, dort die nötigen Sympathien zu erlangen. Gleichzeitig steht Müller auch dazu, dem rechten Flügel der Partei anzugehören. «Die Partei weiss, dass ich polarisiere», sagt er auf Anfrage.

«Gesellschaftspolitisch liberaler geworden»

Andere Stimmen aus der FDP kritisieren, dass Müller gesellschaftspolitisch nicht immer liberal sei. So hat er sich beispielsweise für ein Burka-Verbot ausgesprochen. Dies ist sich der Kandidat bewusst. Er sei in den letzten Jahren aber gesellschaftsliberaler geworden, sagt Müller. Diese «Nähe zur SVP» - wie es ein Freisinniger nennt - könnte die Partei mit Vizepräsidenten ausgleichen, die gesellschaftspolitisch liberaler sind. Kandidaten für diesen Posten können sich noch bis Ende März melden.

Seine politische Position wird er parteiintern ein erstes Mal am Freitag darlegen können, wenn ihn die Konferenz der kantonalen Parteipräsidenten anhört. Am Samstag folgt ein Auftritt bei den FDP Frauen. Aus diesen Kreisen erhält Müller Lob für sein Engagement zugunsten der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Generalsekretärin Claudine Esseiva nennt ihn einen Verbündeten der Frauen. Laut Medienmitteilung folgen in den nächsten Wochen Auftritte bei den Kantonalparteien. Parallel dazu findet eine Leumundsprüfung statt.

Parteimitglieder mobilisieren

Müller hat Respekt vor dem Amt als Parteipräsident. «Es beinhaltet eine enorme Verantwortung», sagt er zu 20 Minuten Online. Sein Ziel als FDP-Präsident sei ein Team zu haben, dass rausgehen und die Basis mobilisieren könne. «Wir haben kein inhaltliches Problem, sondern können unsere Leute zu wenig mobilisieren», sagt Müller. Deshalb wolle er auch nicht am Parteiprogramm rumschrauben. Die FDP habe in den letzten vier Jahren KMU-freundlich politisiert und stehe für einen sauberen Finanzplatz ein, hebt Müller hervor.

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