Juso beleidigen Parteibosse als «käuflich»

Aktualisiert

BERNJuso beleidigen Parteibosse als «käuflich»

Die Juso provozieren mit einer rotzfrechen Kampagne zur Parteienfinanzierung die bürgerlichen Parteien. Doch vielleicht ist Juso-Präsident Cédric Wermuth diesmal zu weit gegangen.

Gaudenz Looser
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Gaudenz Looser

«FDP – die Schweizer Bestechlichen. Mich kann man kaufen! www.kauft-mich.ch»: FDP-Parteipräsident Fulvio Pelli lächelt recht freundlich von der im Denner-Design gestalteten E-Card der Jungsozialisten. Doch tatsächlich hat Pelli wenig Grund zur Freude: Die «billige Provokation» sei persönlichkeitsverletzend, so FDP-Generalsekretär Stefan Brupbacher. Das Sujet stammt aus der aktuellen Kampagne der Juso zur Parteienfinanzierung durch die Banken. Ob sich die FDP juristisch gegen die Juso wehren wird, wollte Brupbacher nicht sagen.

Auch die anderen bürgerlichen Parteipräsidenten wurden so inszeniert: Toni Brunner in M-Budget-Grün, CVP-Präsi Christophe Darbellay im Coop-Look. Bei Coop stösst vor allem die Abwandlung des Coop-Slogans «für mich und dich» in «für sich und die UBS» sauer auf: «Wir distanzieren uns klar von dieser Kampagne», sagte Coop-Sprecherin Susanne Erdös. Mit den E-Cards werben die Juso für eine Homepage, auf der ab heute bürgerliche Politiker symbolisch versteigert werden. CVP-Sprecherin Marianne Binder: «In diesem Shop sollte auch SP-Präsident Christian Levrat stehen. Die finanzielle Abhängigkeit der Linken von den Gewerkschaften ist offensichtlich.»

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