«Armeegegner Nr. 1»Juso verhöhnt Bundesrat Schmid
Provokation gegenüber Verteidigungsminister Schmid: Die Jungsozialisten zeigen ihn auf einem T-Shirt als Che Guevara. Da er der grösste Armeegegner sei, müsse er im Amt bleiben.
Das T-Shirt sei keine Beleidigung von Bundesrat Samuel Schmid, sagt Cédric Wermuth, Präsident der Jungsozialisten (Juso): «Wir vergleichen ihn ja mit einer Ikone der sozialistischen Bewegung.» Provokant ist es auf jeden Fall: Der neuste Streich der Juso zeigt Verteidigungsminister Schmid als Che Guevara. Er sei der grösste Armeegegner, deshalb müsse er im Amt bleiben, fordert der Aufdruck. Seit Montag kann das T-Shirt bestellt werden.
Schmid biete sich als Ziel an
Die Idee sei spontan entstanden, als der Nationalrat vor zwei Wochen das Rüstungsprogramm ablehnte, sagt Wermuth. «Schmid trägt mit seiner Kommunikation viel dazu bei, dass die Armee an Ansehen verliert.» Mit seinem Verhalten in der Affäre Nef habe er sich als Zielperson angeboten, so Wermuth: «Andere Bundesräte haben auch schon ähnliche Fehler gemacht, aber besser kommuniziert.»
Nicht lustig, sondern tragisch findet die ganze Sache der SP-Nationalrat Werner Marti (GL): «Es ist die persönliche Tragödie von Bundesrat Schmid, dass er mit seiner Unfähigkeit zur Amtsführung, der Armee geschadet hat», sagt der frühere Major im Generalstab. Das Verteidigungsdepartement VBS will keine Stellung dazu nehmen: «Wir haben wesentlich wichtigere Themen», sagt Sprecher Martin Bühler. Ausserdem bekomme jeder Bundesrat viele Briefe mit beleidigendem Inhalt. Diese würden auch nicht beantwortet, so Bühler.
Reinerlös für Armeeabbau
In einer ersten Auflage hat die Juso 70 Exemplare gedruckt. Bisher sind 20 Bestellungen eingegangen. Den Verkaufspreis von 25 Franken bezeichnet der Juso-Chef Wermuth als «Fair-Trade-Preis». Sollte sich wider Erwarten ein Gewinn ergeben, kommt dieser laut Wermuth dem weiteren Armeeabbau, sprich der Arbeit der Juso, zugute.