Zwei Bären gegen ein Sackmesser

Aktualisiert

StaatsbesuchZwei Bären gegen ein Sackmesser

Russlands Staatspräsident Medwedew beschenkte die Schweiz reich: Er stattete den Berner Bärengraben mit den Bären Mischa und Mascha aus. Das Gegengeschenk der Schweiz zum Abschluss der Reise fiel etwas bescheidener aus.

Er hält es in den Händen und betrachtet es leicht lächelnd. Ganz wohl scheint es ihm nicht damit zu sein, mit dem Schweizer Sackmesser, das er, Russlands Präsident Medwedew zum Abschluss seines Staatsbesuches in der Schweiz geschenkt bekam. Immerhin hatte er der Schweiz zwei stattliche Jungbären mitgebracht.

Seis drum. Nach einem Mittagessen auf dem Dampfschiff «Schiller» traf Dmitri Medwedew heute Nachmittag im Bundesbriefmuseum in Schwyz ein. Mit der Besichtigung der historischen Dokumente fand der Staatsbesuch dann auch bereits sein Ende.

Später am Nachmittag verlässt Medwedew in der russischen Präsidentenmaschine die Schweiz. Er fliegt nach New York zu einem Treffen mit den Führern der G20-Staaten und zur UNO-Vollversammlung.

Besuch beim Suworow-Denkmal

Am Morgen war Medwedew in einem Helikopter von Bern Richtung Gotthard geflogen worden. Beim Suworow-Denkmal hat er Blumen niedergelegt.

Die russischen Kadetten sowie die Urner Kantons- und Andermatter Gemeindevertreter hatten bereits eine ganze Weile in der schattigen, kühlen Schöllenenschlucht gewartet, als Medwedews Helikopter am Himmel auftauchte. Als Medwedew dann in Begleitung von Bundespräsident Hans-Rudolf Merz in der Schlucht eintraf, drangen gerade rechtzeitig auch die ersten Sonnenstrahlen in die enge Schlucht.

Das Denkmal selbst allerdings lag weiterhin im Schatten, als die Kadetten mit einem Marsch den Präsidenten ihres Heimatlandes begrüssten. Nach dem Niederlegen der Blumen gedachte Medwedew in einer Rede General Suworow. Da die Terrasse vor dem Denkmal zu klein war, konnten die zahlreichen Journalisten die Feier lediglich aus der Ferne von der Teufelsbrücke aus beobachten.

Das Suworow-Denkmal erinnert an den russischen General Alexander Suworow und dessen Truppen, die 1799 im Zweiten Koalitionskrieg die französischen Truppen aus Oberitalien vertrieben und darauf den Gotthard überquert hatten. Am Vortag hatte Medwedew sich erfreut darüber gezeigt, dass die Schweiz sich zusammen mit Russland an dieses historische Ereignis erinnert.

Kleine Lücke im Sicherheitsdispositiv

Wie bereits am ersten Tag des Staatsbesuchs waren auch am Dienstag die Sicherheitsvorkehrungen immens. Die Zufahrtstrasse nach Andermatt wurde ebenso gesperrt wie ein Teil des Vierwaldstättersees und der Luftraum. Zur Unterstützung der Polizeikräfte standen zudem 200 Militärangehörige im Einsatz.

In kleinen Details stiessen die Sicherheitsmassnahmen dann allerdings an ihre Grenzen: Bei der vorgängigen Personen- und Gepäckkontrolle in Andermatt, wo selbst die Schweizer Soldaten ihre Sturmgewehre überprüfen lassen mussten, passte die Tuba eines russischen Kadetten nicht in das Röntgengerät. Der junge Russe wurde aber dennoch in die Schöllenenschlucht gelassen. (sda)

Leser-Reporter suchen den russischen Präsidenten

Gestern weilt er in Bern, heute wird er die Innerschweiz besuchen und auf den Spuren des Generals Suworow wandeln. Wo genau der russische Präsident sich blicken lässt, ist aus Sicherheitsgründen noch unklar. Mit höchster Wahrscheinlichkeit wird er aber das Suworow-Denkmal in der Schöllenen-Schlucht besuchen. Jetzt kommen Sie ins Spiel: Wenn Sie den Präsidenten auf seiner Reise fotografiert haben, schicken Sie uns doch ein Foto. Und so werden Sie Leser-Reporter:

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