SponsoringSaudi-Arabien fördert radikalen Zentralrat
Saudi-Arabien sponsert den Islamisten vom IZRS 1000 Korane. Experten warnen vor wachsendem Einfluss der Saudis in der Schweiz.
Gemunkelt wurde es schon lange, doch nun ist es offiziell: Der Islamische Zentralrat (IZRS) wird vom saudischen Regime unterstützt. Die Saudis liefern 1000 Koran-Exemplare nach Bern, wie es auf der Website des Vereins heisst. «Der Kontakt kam durch eine Anfrage aus Riad zustande. Die Bücher werden Ende November in Bern sein», sagt IZRS-Sprecher Quaasim Illi.
Elham Manea, Islam-Expertin von der Uni Zürich, warnt vor dem saudischen Einfluss: «Die Bücherlieferungen sind Teil der Strategie Saudi-Arabiens. Dieses will seine radikale und intolerante Lesart des Islam, den Wahabismus, in die ganze Welt tragen.» Dazu würden die Öl-Scheichs Moscheebauten oder radikale Gruppen finanziell und ideologisch unterstützen. Die Politologin sagt deshalb: «Der Wahabismus darf nicht um sich greifen. Beim IZRS ist die Politik gefordert.»
Diese ist alarmiert: «Wenn diese Leute demokratiefeindliche Lehren verbreiten, müssen die Bücher konfisziert werden», sagt etwa Christian Wasserfallen (FDP). Auch Jakob Büchler (CVP) sagt: «Die Bücherlieferungen zeigen, dass die Islamisten ihre Ideologie ungehindert verbreiten.» Hier müsse man genauer hinschauen.
Illi beteuert derweil, kein saudisches Geld erhalten zu haben. Auch seien die Bücherlieferungen nicht an irgendwelche Gegenleistungen gekoppelt. (daw/20 Minuten)
Norwegen: Keine Saudi-Moschee
Saudi-Arabien ist auch in Norwegen missionarisch aktiv. Dort wollte der Wüstenstaat zwei Moscheen bauen blitzte aber ab. Wie die Zeitung «Verdens Gang» kürzlich berichtete, legte der norwegische Aussenminister sein Veto ein. Es wäre «paradox und unnatürlich, die Finanzierung aus Quellen in einem Land zuzulassen, in dem keine Religionsfreiheit herrscht», zitiert das Blatt aus der Begründung des Ministeriums.