Universitäten diskutieren Ausbildung von Imamen

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Islam in der SchweizUniversitäten diskutieren Ausbildung von Imamen

Der Bundesrat will sich nicht selbst um die Ausbildung von islamischen Imamen kümmern. Das liege in der Kompetenz der Universitäten. Dort will man die Diskussion darüber führen.

von
Lukas Mäder

Soll sich der Bund dafür einsetzen, dass Schweizer Hochschulen islamische Geistliche in der Schweiz ausbilden? Lange hat sich der Bundesrat um eine Antwort gedrückt, jetzt hat er sie geliefert. Zuständig seien in erster Linie die Kantone und die Hochschulen selbst, schreibt die Regierung zu einer Interpellation von FDP-Nationalrat Hugues Hiltpold (GE). Hiltpold hatte bereits früher eine Bericht gefordert, der die Machbarkeit einer solchen Ausbildung aufzeigt. Der Bundesrat will jetzt, dass sich die Universitätskonferenz SUK der Frage nach einer Imam-Ausbildung in der Schweiz annimmt.

Bund hätte Kompetenz

Hiltpold ist zwar mit dem Bundesrat nicht einer Meinung über die Zuständigkeit in dieser Frage: «Mit dem neuen Ausländergesetz könnte der Bund auch selbst aktiv werden», sagt er mit Bezug auf Artikel 53 zur Integrationsförderung. Doch wenn sich die Kantone und Hochschulen dem Thema annehmen, ist ihm das auch recht. «Ich werde der Universitätskonferenz und der Konferenz der Kantonsregierung einen Brief schreiben, um sie auf das Thema hinzuweisen», sagt Hiltpold. Er sieht gute Chancen für eine Imam-Ausbildung in der Schweiz. «Dass ein Bedürfnis vorhanden ist, haben die Ergebnisse des Nationalfondprojekts 58 ergeben.» Und auch an den Finanzen werde das Projekt nicht scheitern, sagt Hiltpold: «Wenn ein politischer Wille da ist, findet sich auch das Geld.»

Ob bei den Kantonen dieser Wille aber tatsächlich vorhanden ist, muss sich erst zeigen. Zwar will sich die SUK bereits Anfang Dezember des Themas annehmen. Doch die Diskussion steht erst am Anfang. Derzeit bereitet das Generalsekretariat der SUK eine Auslegeordnung vor, damit die Mitglieder informiert sind, welche Angebote es anderswo bereits gibt, beispielsweise in Wien oder Winterthur (20 Minuten Online berichtete).

Prüfung für Imame statt Förderung

Doch die Idee stösst nicht überall auf Zustimmung. «Ich finde eine Imam-Ausbildung an Schweizer Universitäten falsch», sagt SVP-Nationalrat Lukas Reimann (SG). Das würde Gelder der Steuerzahler benötigen und einer öffentlich-rechtlichen Anerkennung des Islam gleichkommen. Doch eigentlich will auch Reimann die Integration der Imame vorantreiben. Aber auf anderem Weg: «Wir müssen nicht nur fördern, sondern vor allem fordern», sagt er. Deshalb verlangt er, dass die Imame eine Sprachprüfung ablegen und sich zur Verfassung und den Grundrechten bekennen müssen. «Sie dürfen die Religion nicht über den Staat stellen», sagt Reimann. Seine Forderungen hat er im März als Motion eingereicht. Der Bundesrat lehnt sie ab, der Nationalrat hat noch nicht darüber beraten.

Der ist in der islamischen Welt der Vorbeter, der das gemeinschaftliche Ritualgebet leitet. Vor allem in Ländern ausserhalb der islamischen Welt kommen ihm aber noch weitere Funktionen zu, als Gemeindeleiter und Brückenbauer zur nichtislamischen Mehrheit. Im Koran bedeutet der Imam soviel wie Vorbild oder Führer. Er führt die Gläubigen während des Gebets und unterweist sie in den Riten. Dazu steht beziehungsweise sitzt er, mit Blickrichtung nach Mekka und den Rücken zu den übrigen Gemeindeglieder gewandt, vor der ersten Reihe der Betenden. In Westeuropa ist das Betätigungsfeld des Imams breiter und keineswegs rein religiös. Die Muslime in der Schweiz wünschen sich als Imam ein «Multitalent», der ähnliche Funktionen wie ein christlicher Pfarrer übernimmt, hat eine Studie gezeigt (20 Minuten Online berichtete). Als Gemeindeleiter soll der Imam religiöser Spezialist, Seelsorger, Sozialarbeiter, Integrationsfigur und «Brückenbauer» zwischen der muslimischen Gemeinschaft und der Gesamtgesellschaft sein. Er soll Kontakt zu Behörden und anderen Religionsgemeinschaften unterhalten. Er soll die Muslims würdig vertreten und ihnen gesellschaftliche Anerkennung verschaffen. Gleichzeitig soll er das Leben der Muslime in der Schweiz gut kennen, um ihnen einen authentischen Islam, aber auch einen Islam für die Schweiz vermitteln zu können. (sda)

Der ist in der islamischen Welt der Vorbeter, der das gemeinschaftliche Ritualgebet leitet. Vor allem in Ländern ausserhalb der islamischen Welt kommen ihm aber noch weitere Funktionen zu, als Gemeindeleiter und Brückenbauer zur nichtislamischen Mehrheit. Im Koran bedeutet der Imam soviel wie Vorbild oder Führer. Er führt die Gläubigen während des Gebets und unterweist sie in den Riten. Dazu steht beziehungsweise sitzt er, mit Blickrichtung nach Mekka und den Rücken zu den übrigen Gemeindeglieder gewandt, vor der ersten Reihe der Betenden. In Westeuropa ist das Betätigungsfeld des Imams breiter und keineswegs rein religiös. Die Muslime in der Schweiz wünschen sich als Imam ein «Multitalent», der ähnliche Funktionen wie ein christlicher Pfarrer übernimmt, hat eine Studie gezeigt (20 Minuten Online berichtete). Als Gemeindeleiter soll der Imam religiöser Spezialist, Seelsorger, Sozialarbeiter, Integrationsfigur und «Brückenbauer» zwischen der muslimischen Gemeinschaft und der Gesamtgesellschaft sein. Er soll Kontakt zu Behörden und anderen Religionsgemeinschaften unterhalten. Er soll die Muslims würdig vertreten und ihnen gesellschaftliche Anerkennung verschaffen. Gleichzeitig soll er das Leben der Muslime in der Schweiz gut kennen, um ihnen einen authentischen Islam, aber auch einen Islam für die Schweiz vermitteln zu können. (sda)

Der ist in der islamischen Welt der Vorbeter, der das gemeinschaftliche Ritualgebet leitet. Vor allem in Ländern ausserhalb der islamischen Welt kommen ihm aber noch weitere Funktionen zu, als Gemeindeleiter und Brückenbauer zur nichtislamischen Mehrheit. Im Koran bedeutet der Imam soviel wie Vorbild oder Führer. Er führt die Gläubigen während des Gebets und unterweist sie in den Riten. Dazu steht beziehungsweise sitzt er, mit Blickrichtung nach Mekka und den Rücken zu den übrigen Gemeindeglieder gewandt, vor der ersten Reihe der Betenden. In Westeuropa ist das Betätigungsfeld des Imams breiter und keineswegs rein religiös. Die Muslime in der Schweiz wünschen sich als Imam ein «Multitalent», der ähnliche Funktionen wie ein christlicher Pfarrer übernimmt, hat eine Studie gezeigt (20 Minuten Online berichtete). Als Gemeindeleiter soll der Imam religiöser Spezialist, Seelsorger, Sozialarbeiter, Integrationsfigur und «Brückenbauer» zwischen der muslimischen Gemeinschaft und der Gesamtgesellschaft sein. Er soll Kontakt zu Behörden und anderen Religionsgemeinschaften unterhalten. Er soll die Muslims würdig vertreten und ihnen gesellschaftliche Anerkennung verschaffen. Gleichzeitig soll er das Leben der Muslime in der Schweiz gut kennen, um ihnen einen authentischen Islam, aber auch einen Islam für die Schweiz vermitteln zu können. (sda)

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