Tödliches DramaVom See-Raser fehlt jede Spur
Der Bootsführer, der gestern Abend auf dem Bielersee eine junge Frau überfuhr und Fahrerflucht beging, ist abgetaucht.

Der Vorfall ereignete sich vor der St. Petersinsel im Bielersee
Der traurige Unfall auf dem Bielersee löst Fassungslosigkeit aus. Die Polizei informierte am Montagnachmittag über den Stand der Ermittlungen – und gab brutale Details bekannt: Die 24-jährige Frau und ihr Freund konnten sich zwar mit einem Sprung in den See retten, als das Motorboot auf das Gummiboot zuraste. Trotzdem erfasste die Schiffsschraube des Motorboots die junge Frau. Andere Bootsbesitzer leisteten zwar umgehend erste Hilfe. Doch es nütze nichts: Die Frau erlag ihren Verletzungen und verblutete im Wasser. Auch die mittlerweile eingetroffene Rega konnte nichts mehr ausrichten.
Vom Boots-Raser aber fehlt nach wie vor jede Spur. Obwohl er nach Angaben der Polizei in einem Boot von «Boesch» oder «Pedrazzini» unterwegs war, die beide relativ selten sind, bleibt er wie vom Erdboden verschluckt. Bootsbesitzer sind sich aber einig, dass ein solcher Unfall nicht unbemerkt geblieben sein könne. Auch der Motorbootfahrer hätte etwas bemerken müssen, sagte Ernst Bärtscher von der Segel- und Motorbootschule Bärtscher GmbH zu 20 Minuten Online.
Unklar ist derzeit auch, wie weit sich das Paar im Gummiboot vom Ufer entfernt aufgehalten hat. Mit einem Schlauchboot darf man an besagter Stelle nicht weiter als 150 Meter vom Ufer wegfahren.
Zeugenaufruf:
Es handelt sich laut Polizeiangaben um ein wein- oder alt-bordeauxrotes Schiff des Typs «Boesch» oder «Pedrazzini». Das Deck, auf dem sich möglicherweise weisse Sitzkissen befinden, ist weiss. Der Bootsführer wird als 55- bis 65-jähriger Mann mit einer leichten Stirnglatze beschrieben. Er war mit einem weissen T-Shirt bekleidet und trug eine Sonnenbrille. An Bord des Schiffes dürften sich zwei bis drei weitere Personen aufgehalten haben.
Die Kantonspolizei Bern bittet alle Personen, die Angaben zum Unfall machen können, darunter insbesondere der Führer des zweiten Bootes, sich unter der Telefonnummer 032 344 51 11 bei der Kantonspolizei in Biel zu melden.
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