Zufahrtstunnel der NEAT sind zu klein

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SchildbürgerstreichZufahrtstunnel der NEAT sind zu klein

Auch der Gotthard-Basistunnel schafft sie nicht, die Verlagerung der Güter auf die Schiene: Für moderne Lastwagen-Anhänger bleibt die Strecke gesperrt, weil 30 Tunnel von insgesamt 20 Kilometer Zulaufstrecken zu klein bemessen sind.

Es läuft prächtig beim Bau des Gotthard-Basistunnels. Die heikle Pioramulde wurde letzte Woche problemlos durchstossen, der Eröffnung im Jahre 2017 steht nichts mehr entgegen. Aber: Die grossvolumigen Anhänger der modernen Lastzüge können gar nicht durch den Tunnel geschickt werden, wie die Zeitung «Sonntag» schreibt.

Somit fällt die effiziente Verlagerung der Güter von der Strasse auf die Schiene flach. Grund: Auf Zulaufstrecken im Norden und Süden blockieren 30 Tunnel auf 20 Kilometern Länge und etwa 70 Brücken über die Gleise den Weg. Moderne Anhänger mit vier Meter Eckhöhe können die zu klein dimensionierten Tunnel und die zu tief gelegenen Brücken gar nicht passieren.

Seit einigen Monaten ist die SBB-Infrastruktur am Rechnen. Andreas Stuber, SBB-Infrastruktur-Mediensprecher: «Wir prüfen, ob und welche Ausbaumassnahmen an den rund 30 Tunneln und 70 Überführungen der Zulaufstrecken zwischen Basel und Chiasso/Luino getroffen werden müssten.» Ob und wann ein Ausbau als Kreditvorlage in der Planung erscheinen soll, ist ungewiss. Stuber: «Die Kosten kennen wir heute noch nicht, sie sind Gegenstand der laufenden Studie, die Ende letzten Jahres ausgelöst wurde. Ergebnisse sind voraussichtlich bis Ende 2009 zu erwarten.»

Giezendanner: «Wir haben ein falsches Konzept»

Auch SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner wundert sich über die Baupolitik am Gotthard: «Der Gotthard-Neat-Tunnel bringt uns keine grosse Entlastung, das sind Trugschlüsse. Wir haben ein falsches Konzept. Die Nachfrage wäre enorm. Es ist dummes Gerede, wenn man sagt: ‹Güter auf die Schiene.› Diese Transporte wären schon längst vermehrt auf der Schiene, wenn das Angebot stimmte. Jede Nacht lassen wir zwei Eisenbahnzüge Rothrist–Köln, Köln–Rothrist fahren, jede Nacht verladen wir mit der Bahn nach Italien. Hätten wir mehr Kapazität, würden wir noch mehr auf die Schiene verladen.»

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