Brutale Hinrichtung in Wil: Jetzt drohen Racheakte

Aktualisiert

Brutale Hinrichtung in Wil: Jetzt drohen Racheakte

Mitten auf der Strasse wurden Vater (52) und Sohn (18) erschossen. Gründe sind offenbar länger andauernde Konflikte.

Annette Hirschberg
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Annette Hirschberg

«Reifen quietschten, laute Worte wurden gewechselt, dann hörte ich Schüsse», erzählt eine Anwohnerin, die am Samstagabend um sechs an der Pestalozzistrasse in Wil im Garten sass. Sie und ihr Partner retteten sich ins Haus, während vier Kosovoalbaner aus einem Ford Fiesta mit Berner Nummernschild stiegen und den Landsmann Avdy Q. (52) und seinen Sohn Taulant (18) angriffen. Einer der vier, S. B.* (47), streckte die beiden mit Schüssen in Kopf und Oberkörper nieder.

Zuvor trug sich vermutlich Folgendes zu: Taulant war mit seinem Zwillingsbruder zu Fuss unterwegs. Sie wurden vom Ford Fiesta verfolgt. Als der Vater ihnen in einem Mercedes zu Hilfe kam, fielen die Schüsse. Ein Zwilling konnte davonrennen, sein Vater und Bruder starben auf der Strasse. Die vier offenbar miteinander verwandten Täter wurden in derselben Nacht in Bazenheid festgenommen. Der in Bern und Bazenheid lebende mutmassliche Täter S. B. trug die Waffe noch bei sich.

Der Grund für die brutale Hinrichtung sind offenbar wiederkehrende Streitigkeiten. «Wir hatten bereits Anzeigen wegen Tätlichkeiten zwischen beiden Gruppen», sagt Kapo-Sprecher Hans Eggenberger. Möglicherweise war dies auch nicht die letzte Auseinandersetzung: «Der älteste Sohn der Opferfamilie hat bereits Rache geschworen», sagt ein 15-jähriger Bekannter.

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