Dunkelhäutige in St. Galler Clubs oft nicht erwünscht

Aktualisiert

Apartheid in ClubsDunkelhäutige in St. Galler Clubs oft nicht erwünscht

Gegen den Inhaber des O-Five-Pub läuft eine Untersuchung, weil er keine Ausländer ins Pub lässt. Aber auch gegen andere Clubs gibt es solche Vorwürfe.

S. Schmid/U.-P. Zwingli
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S. Schmid/U.-P. Zwingli

«Wir lassen grundsätzlich keine Albaner, Jugoslawen oder Schwarze in unseren Laden», sagte Maarouf Itani, Besitzer des O-Five-Pub, am Montag auf FM1. Diese Aussage hat Folgen: Das Untersuchungsamt St. Gallen hat ein Verfahren gegen Itani wegen Verstosses gegen die Antirassismusstrafnorm eröffnet. «Falls Herr Itani Personen aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit den Zutritt zum Lokal verweigert, wäre das strafbar», so Untersuchungsrichter Max Imfeld. Itani wollte dazu keine Stellung nehmen. Am Montag aber sagte er gegenüber 20 Minuten, dass andere Clubs in St. Gallen ähnlich vorgehen. Tatsächlich gibt es Hinweise auf Rassismus bei Clubs. So erzählt Heinz Wohnlich, der mit einem schwarzen Arbeitskollegen ins Seeger gehen wollte: «Sie liessen uns nicht rein. Ein Kellner sagte uns, dass keine Schwarzen in den Club dürfen.» Daraufhin gründete Wohnlich die Facebook-Gruppe «Whites only irritiert». Darin ruft er dazu auf, das Seeger zu boykottieren und ähnliche Fälle zu melden. Johnny Balas, Moderator der Gruppe, kommt auch nicht in den Club, wenn die Türsteher kontrollieren. Er hat bereits Drohmails wegen der Gruppe erhalten. Mario Tomasini, Inhaber des Seeger, bestreitet hingegen die Vorwürfe: «Wir lassen auch Schwarze rein.»

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