Fertig nackigHarte Zeiten für Nacktwanderer im Alpstein
Appenzell duldet keine Nacktwanderer. Hüllenlose Alpinisten sollen ab dem Frühling an Ort und Stelle mit einer Busse von 200 Franken bestraft werden. Das sieht eine Vorlage der Innerrhoder Kantonsregierung vor.
Die Änderung zum Übertretungsstrafgesetz kommt am 9. Februar in den Grossen Rat, wie der Innerrhoder Landesfähnrich Melchior Looser, Vorsteher des Justiz-, Polizei- und Militärdepartements, am Mittwoch einen Bericht des Regionaljournals von Schweizer Radio DRS bestätigte.
Anlass für die Gesetzesvorlage sind Vorfälle vom letzten Herbst, als sich im Alpstein Nacktwanderer herumtrieben, von denen sich bekleidete Alpinisten gestört fühlten. Einer der Nackten ging der Polizei zwar ins Netz, gebüsst wurde er aber nicht, weil es dafür kein entsprechendes Gesetz gab.
Dies will Melchior Looser nun ändern: Eine unbekannte Gruppe habe den Alpstein zum idealen Nacktwanderer-Paradies auserkoren und dies auf einer deutschen Internetseite öffentlich gemacht. «Bevor es wieder warm wird, müssen wir etwas gegen dieses anstössige Verhalten unternehmen», sagt Looser, «schliesslich halten sich im Sommer auch viele Kinder in unseren Bergen auf».
Das neue Übertretungsstrafgesetz macht nicht nur das Nacktwandern, sondern auch das Littering zu Offizialdelikten. Looser ist zuversichtlich, dass das Gesetz im Grossen Rat durchkommt. Wenn das Volk an der Landesgemeinde vom 26. April zustimmt, ist Appenzell für die neue Wandersaison gerüstet. (sda)