FCSGFussball-Stars sollen am Fliessband Demut lernen
FCSG-Trainer Uli Forte stellte seine Spieler gestern ans Fliessband: Beim Schnüren von Paketen sollte ihnen bewusst werden, wie privilegiert sie eigentlich sind.
So etwas haben viele Fussball-«Diven» des FC St. Gallen noch nie gemacht: Statt auf dem Platz Bälle zu kicken, standen sie gestern in Reih und Glied am Fliessband und verpackten im Akkord Kochbücher, Schmuck und Kosmetika für die Firma MS Mail Service AG. Ein Schock war für die Jungs wohl auch der Arbeitsbeginn: Um halb sieben Uhr morgens mussten sie auf der Matte stehen. «Ich musste um fünf Uhr aus dem Bett, so früh bin ich noch nie aufgestanden», so Verteidiger Marco Hämmerli (24).
Doch dies gehörte zum Plan von Trainer Uli Forte: «Den Spielern sollte wieder einmal bewusst werden, was für ein Glück sie haben, Fussball-Profis sein zu dürfen.» Die Fussballer lebten nämlich in einer Luxus-Welt – die Realität seien aber solche normalen Jobs wie bei der Verpackungsfirma. «Ihr habt jetzt vier Stunden gearbeitet und hättet dafür 64.20 Franken erhalten. Diese Leute machen das jeden Tag, da könnt ihr in einer Stunde Training auch Vollgas geben», sagte Forte den Spielern nach getaner Arbeit. Wenn sie sich das zu Herzen nähmen, würden sie den FC Wil am Cup-Match am Sonntag vom Platz fegen.