AFFELTRANGENMit Rieseninserat gegen Puff-Krise
Das Sexgewerbe kämpft mit immer härteren Bandagen um die Gunst der Freier. Ein Thurgauer Etablissement hat nun gar ein ganzseitiges Inserat geschaltet.
«Krise im Puff? Keine Spur davon in Thurgauer Kontaktbar», schreibt der Blaue Aff in Affeltrangen in einem ganzseitigen Inserat im «Blick» – und greift dafür tief in die Tasche. Rund 23 000 Franken brutto kostet die Seite, auf der sich der Club und vor allem die Mädchen präsentieren. «Wir wollten in die Offensive gehen und zeigen, dass wir ein topseriöser Nachtclub sind», erklärt Geschäftsführerin Barbara Fitz. «Das ist bei der derzeitigen Krise im Milieu notwendig», so Fitz weiter. Denn der Konkurrenzkampf im Milieu werde immer brutaler. Die Kunden forderten immer mehr Qualität und Abwechslung und wollen immer weniger dafür bezahlen.
«Das Geschäft ist verdammt hart geworden, deshalb müssen die Bordellbesitzer mit allen Mitteln versuchen am Ball zu bleiben», sagt auch Millieuanwalt Alfredo Lardelli. Für ihn ist das übergrosse Sex-Inserat eine klare Kampfansage an die Konkurrenz. Tatsächlich hat sich der Angriff vom Thurgauer Club in der Szene bereits herumgesprochen. «Vielleicht werden noch mehr Clubs so gross auftrumpfen», sagt Franz Kempf vom La Vie in Herdern. Werbung sei extrem wichtig, aber nicht alle könnten dafür so viel Geld ausgeben.