Lachen und St. Fiden sind die «Ghettos» von St. Gallen
Das Bundesamt für Statistik hat erstmals die Problemquartiere der Schweiz definiert. Die Stadtteile Lachen und St. Fiden in St. Gallen belegen auf der nationalen Liste Spitzenpositionen.
St. Gallen belegt mit den Quartieren Lachen und St. Fiden die Plätze drei und vier in der Liste der schlimmsten «Ghettos» der Schweiz. Langgass-Heiligkreuz folgt auf Rang 18. In der von «Facts» publizierten Statistik des Bundes sind 30 Schweizer Quartiere mit steigender Ausländerkonzentration und sozialem Abwärtstrend erfasst worden.
Doch obwohl der Ausländeranteil in Lachen 38 Prozent beträgt und mit 17 Prozent Ex-Jugoslawen eine Volksgruppe klar dominiert, ist der Ghetto-Vorwurf umstritten: «Wir haben in diesen Quartieren nicht mehr Probleme als in anderen», sagt etwa Harald Düring von der Stadtpolizei St. Gallen.
Peter Tobler von der Fachstelle für Soziales bestätigt dagegen typische Probleme in diesen Quartieren. Er wünscht sich deshalb mehr Treffpunkte und Parks. Stadtplaner Mark Besselaar bezweifelt die Wirkung von baulichen Aufwertungsmassnahmen: Eine bessere Durchmischung zu erreichen, sei schwierig.
Stadträtin Barbara Eberhard meint: «Wenn die Schulen in diesen Quartieren gezielt auf ein Top-Niveau gebracht würden, kämen die Schweizer bald zurück.»
(feb)