Schweizer Autofahrer sind untreu

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Schweizer Autofahrer sind untreu

Schweizer Autofahrerinnen und -fahrer entscheiden sich beim Fahrzeugwechsel oft für eine andere Marke. Gemäss einer ETH-Studie bleibt beim Neuwagenkauf jeder Zweite seinem Produkt treu, beim Gebrauchtwagenkauf nur jeder Dritte.

Die am Donnerstag veröffentlichte ETH-Studie basiert auf den Erhebungen der Fahrzeugdatenbank von Auto-i-DAT über Autokäufe. Bei der Analyse zeigte sich, dass bei einem Neuwagenkauf nur gerade 53 Prozent der Kundschaft ihrer bisherigen Marke treu bleiben, beim Occasionenkauf schrumpft die Markentreue gar auf 32 Prozent. Die Spitzengruppe der Produzenten, die sowohl bei Verbleib wie bei Wechsel der Grössenklasse am meisten Kunden bei der Stange halten können, sind Citroën (72 Prozent), Honda (69 Prozent) und Toyota (64 Prozent). Auf den weiteren Plätzen liegen Subaru, BMW und Peugeot. Bei einigen anderen bekannten Produzenten aus Europa, Asien und USA liege die Markentreue trotz ausreichender Tradition in der Schweiz aber unter 30 Prozent.

Diesel kein Boom-Markt

Laut Studie hält sich der Drang zu dieselbetriebenen Fahrzeugen in Grenzen, vor allem bei Occasionen: Kauft der Lenker eines Benziners ein anderes Neuauto, so ist das Neue in knapp 20 Prozent der Fälle ein Diesel. Beim Kauf eines Gebrauchtwagens wird in nur sieben Prozent der Fälle ein Diesel gewählt. Auf der anderen Seite wechselt bei einem Neuwagenkauf erstaunlicherweise fast ein Drittel von einem Diesel- zu einem Benzinmotor zurück. Beim Kauf eines Gebrauchtwagens verdoppelt sich der Anteil der Rückkehrer. Als möglicher Grund wird bei den Occasionen das teilweise fehlende Angebot an Dieselfahrzeugen in der gewünschten Preis- und Autogrössenklasse angeführt.

Schweizer nur mässig treue Autokäufer

Auch der Wechsel zum Automatikgetriebe ist nicht dominant: Nur knapp 13 Prozent wechseln beim Neuwagenkauf von der Handschaltung zur Automatik, beim Occasionenkauf sind es 14 Prozent. Umgekehrt wechseln aber Konsumenten mit Automatik beim Kauf eines Neuwagens in 31 Prozent der Fälle wieder auf Handschaltung. Bei den Occasionswagen wechselt gar jeder Zweite wieder zu Schaltknüppel und Kupplungspedal.

Laut Studie liegt die Markentreue in der Schweiz im europäischen Mittel. Bei den Occasionen dürfte die heutige Markentreue von 32 Prozent trotz aller Anstrengungen wohl erodieren. Denn im Gegensatz zum Neuwagenmarkt nehme die Transparenz des Angebots laufend zu. Der wichtigste Grund in den sinkenden Treuewerten liege möglicherweise in der zunehmenden Beliebtheit von Internet-Portalen: Dort könne sich der Käufer in aller Ruhe eine Übersicht über den gesamten Schweizer Occasionsmarkt verschaffen. (dapd)

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