WirtschaftSchweizer Börse in steilem Sinkflug
Die Schweizer Börse hat mit starken Verlusten eröffnet. Der SMI verlor zwei Prozent. Der Kursverfall erfasste praktisch alle Sektoren, nachdem am Vorabend die US-Börsen markant nachgegeben hatten.
Der Bluechip-Index SMI verlor zwei Prozent auf 6810 Punkte und der breite SPI sackte 1,9 Prozent auf 5751 Zähler ab. Die Banken verzeichneten erneut starke Einbussen. UBS tauchten um 5 Prozent und Credit Suisse fielen 3,5 Prozent.
In Amerika waren die Aktien von Citigroup und Merrill Lynch über sechs Prozent eingebrochen, nachdem Goldman Sachs in einer Branchenstudie weitere Milliarden-Abschreibungen für die Banken prognostiziert hatte. UBS gilt in Europa als die am schwersten von der Kreditkrise getroffenen Bank.
Am Markt geht die Sorge um, dass die Banken im zweiten Quartal weitaus mehr abschreiben müssen als bisher angenommen. Investoren weltweit seien nun damit beschäftigt, Risiken abzubauen. Dafür spreche auch der sprunghafte Anstieg der Edelmetallpreise.
Auch Versicherer im Minus
Unter Druck kamen auch Versicherer wie Zurich mit 3,3 Prozent Kursabschlag oder Swiss Re mit 2,8 Prozent Minus. Auch als defensiv geltende und in Krisenzeiten oft angesteuerte Pharmaschwergewichte Novartis und Roche waren unter den Verlierern zu finden. Die Einbussen waren mit 0,9 beziehungsweise 0,2 Prozent aber vergleichsweise moderat.
Der Nahrungsmittelwert Nestlé hingegen verlor 1,8 Prozent. Die konjunktursensitiven ABB gaben 3,2 Prozent nach. Die Aktien des Personaldienstleisters Adecco fielen 1,5 Prozent.
Neben zunehmenden Sorgen über die Gewinnaussichten der Banken und dem neuen Rekordhoch des Ölpreises kam aus den USA eine weitere Hiobsbotschaft. So brachen die Titel von General Motors nach einem negativen Bericht von Goldman Sachs zu dem Autobauer zeitweise mehr als 12 Prozent ein.
An den Märkten gab es zudem Unruhe nach Gerüchten, Chrysler könnte Gläubigerschutz anmelden. Der drittgrösste US-Autobauer wies dies aber als gegenstandslos zurück.
(sda)