UBSUps… 405 Millionen falsch verbucht
Zu den über 20 Milliarden Franken Verlust der Grossbank UBS für das Jahr 2008 kommen noch weitere 405 Millionen hinzu - ein Buchhaltungsfehler.
Die UBS hat den Geschäftsbericht 2008 sowie die Jahresrechnung angepasst. Im korrigierten Bericht fällt ein zusätzlicher Verlust von 405 Millionen Franken an. Zudem reduziert sich das Eigenkapital um 269 Millionen Franken. Weiter hat die UBS den unverwässerten und den verwässerten Verlust pro Aktie um 15 beziehungsweise 14 Rappen erhöht. Grund für die Korrektur seien Buchhaltungsfehler. Das lässt viel Raum für Interpretationen. Auch weil die Grossbank keine näheren Angaben zum Fehler machen will.
Kein guter Eindruck
Solche nachträglichen Korrekturen können vorkommen, hinterlassen aber laut ZKB Analyst Andreas Venditti einen schlechten Eindruck. «Unternehmen müssen ihre Jahresrechnung anpassen, wenn nachträglich Fehler im Abschluss entdeckt wurden wie beispielsweise falsch bewertete Positionen», erklärt Venditti.
Auch Revisoren übersehen Millionenbuchung
Dieser zusätzliche Verlust scheint doch sehr gross für einen Buchhaltungsfehler und verleitet zu Spekulationen. Eine These wäre: Die Bank schleust einen «Fehler» ein, um einen tieferen Verlust auszuweisen. Nachdem der Medienrummel abgeklungen ist, korrigiert die Bank den Fehler und weist einen noch höheren Verlust aus.
Venditti kann sich nicht vorstellen, dass irgendein Unternehmen so vorgehen würde. Zudem würden die ganzen Vorgänge von externen Revisoren überwacht. Auf der anderen Seite ist es den Revisoren nicht möglich jede Buchung genau zu prüfen.
Entstehung ausschlaggebend
Entscheidend ist nicht wann der Fehler entdeckt wird, sondern welche Zeitperiode er betrifft. Das Anpassen ist laut Alain Bichsel, Mediensprecher der eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma, grundsätzlich immer möglich. «Wenn ein relevanter Fehler entdeckt wurde, muss das Unternehmen den betroffenen Jahresbericht in nützlicher Frist anpassen», erklärt Bichsel.
(scc/zac)