Stop-Piracy-Plakate kommentiert
Seit Januar hängen sie überall in der Schweiz: Plakate, auf denen mit mahnenden Worten auf die Gefahr durch Fälschungen und illegale Kopien hingewiesen wird. In Bern haben nun Unbekannte die Plakate mit eigenen Worten kommentiert.
Mit einer Plakatkampagne wollen Wirtschaft und Behörden die Öffentlichkeit für das Übel Fälschungen und illegale Kopien sensibilisieren, das jährlich Millionenverluste beschert. Doch nicht alle Betrachter der textlastigen Plakate konsumieren die Botschaft passiv. Offenbar fühlte sich in Bern ein unbekannter Texter dazu berufen, die Plakate mit eigenen Statements versehen, wie die Bilder einer 20 Minuten-Leserin beweisen. So kommentierte die unbekannte Person den Text «Schon komisch: Du lädst dir via Tauschbörse den Sound deines Lieblingssängers herunter. Und treibst ihn so in den Ruin», mit den Worten «Geschätztes Vermögen von Jay-Z: 320 Mio. Dollar». Gar keine Freude an der Guerilla-Aktion hat die ausführende Werbeagentur Matter & Gretener. Marcus Gretener, Mitinhaber der Werbeagentur, nahm gegenüber der «Werbewoche» mit den Worten Stellung: «Es handelt sich um einen Vandalenakt und um Sachbeschädigung, welche von Unbekannten verübt wurde. Sie ist weder im Sinne der Auftraggeber, unserer Werbeagentur noch der Allgemeinheit. Zudem ist sie für jeden, der die Problematik von Piraterie und Fälschungen kennt, dumm und undifferenziert.» Er liess denn auch die versprayten Plakate in Bern bereits durch die APG mit frischen Exemplaren überkleben.
Bilder: C. Beutler