SparenÖsterreich steigt beim CERN aus
Österreich beendet seine Mitgliedschaft beim Europäischen Institut für Teilchenphysik CERN in Genf. Die Kosten von rund 30 Millionen Franken pro Jahr sind der österreichischen Regierung zu hoch.
Das CERN verschlinge 70 Prozent der zur Verfügung stehenden Mittel für internationale Mitgliedschaften, sagte Wissenschaftsminister Johannes Hahn am Donnerstag in Wien. Die Regierung habe zwischen Weitermachen und dem Verzicht auf Zukunftsperspektiven abwägen müssen.
Zu teuer
Der wissenschaftliche Output des CERN sei unbestritten, hiess es im Ministerium. Die Sichtbarkeit kleiner Staaten oder einzelner Wissenschafter bei den riesigen CERN-Experimenten sei aber «eher gering». Ein Teil der frei werdenden Mittel werde für die Beteiligung an anderen, neuen internationalen Projekten verwendet werden.
Hahn gab seiner Hoffnung Ausdruck, eine «neue Form der Zusammenarbeit» mit dem CERN zu finden. Er verwies auf die rund 30 Staaten, die zwar nicht CERN-Mitglied, aber in verschiedener Intensität mit dem Forschungszentrum kooperieren. Der Austritt könnte laut dem Wissenschaftsminister auf Ende 2010 geregelt werden.
Das in Genf ansässige CERN zählt momentan 20 Mitgliedstaaten. Es zählt zu den bekanntesten Forschungsinstitutionen der Welt - nicht zuletzt dank des gigantischen Teilchenbeschleunigers LHC, der letzten September in Betrieb genommen, aber schon nach einer Woche wegen einer Panne wieder abgeschaltet wurde.
(sda)