Im Gehirn ist alles beim Alten

Aktualisiert

Im Gehirn ist alles beim Alten

In den letzten ca. 5000 Jahren hat sich nicht viel verändert. Wenigstens nicht, wenn man das Gehirn des Steinzeit- mit dem des modernen Menschen vergleicht.

Denn - wie in der Steinzeit - ist das menschliche Gehirn auf die schnelle Erkennung von Tieren oder anderen Menschen programmiert.

Tote Gegenstände werden wesentlich langsamer und weniger zuverlässig registriert als lebende Wesen. Das haben amerikanische Wissenschaftler laut wissenschaft.de herausgefunden. Die Fähigkeit, mögliche Angreifer oder Beutetiere schnell zu erkennen, hat sich im Laufe der Evolutionsgeschichte des Menschen entwickelt und ist angeboren, interpretieren die Wissenschaftler von der Universität von Kalifornien in Santa Barbara die Beobachtung.

Die Forscher zeigten den Probanden jeweils zwei Bilder der selben Szene, die sich nur durch ein Detail unterschieden: In ein Bild einer Landschaft hatten sie beispielsweise einmal ein Auto eingefügt, bei einem anderen Bildpaar einen Elefanten. Andere Bildpaare zeigten einen Schreibtisch, auf dem eine Kaffeetasse hinzugekommen war, bei anderen tauchte in einer Urwaldszene eine menschliche Gestalt auf. Für jedes Bildpaar ermittelten die Forscher, ob und wie schnell die Probanden die Veränderung bemerkten.

Elefanten werden besser registriert als Autos

Dabei zeigte sich durchweg ein grosser Unterschied zwischen toten Gegenständen und Lebewesen aus Fleisch und Blut: So wurde der Elefant schneller und zuverlässiger erkannt als das Auto, auch wenn er auf dem Bild viel kleiner war und sich mit längst nicht so scharfen Kontrasten vom Hintergrund abhob. Das Getreidesilo auf dem Bild einer Landschaft oder die Kaffeetasse auf dem Schreibtisch registrierten die Probanden bei weitem nicht so schnell wie eine vergleichsweise winzige Taube in einer Marktszene oder die menschliche Gestalt im tropischen Regenwald.

Gerade die im Vergleich zu Lebewesen langsame Erkennung von Autos spreche dafür, dass die Unterschiede nicht auf erlernten Fähigkeiten beruhen, sondern angeboren sind. Für die Jäger-Sammler-Kulturen unserer Vorfahren war es über Jahrmillionen hinweg ein Vorteil, Tiere, feindlich gesinnte Menschen oder auch mögliche Paarungspartner schnell zu registrieren.

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