GedankenübertragungForscher dirigieren 1500 Kilometer entfernten Roboter
Eine an der Universität Genf entwickelte Technik macht es möglich, einen 1500 Kilometer entfernten Roboter mittels Gedankenübertragung ohne Zeitverzögerung zu steuern. Die Forscher wollen mit ihrer Erfindung behinderten Menschen das Leben erleichtern.
Die Forscher um Sara Gonzalez und Rolando Grave de Peralta von der Universität und dem Universitätsspital Genf testeten die Technik gemeinsam mit Forscherkollegen in Portugal, wie die Universität Genf am Montag mitteilte: Die Person, welche den Roboter steuert, sass in Genf, der Roboter selber in der portugiesischen Universität Coimbra.
Die Wissenschaftler setzten der Versuchsperson einen Helm auf, der mit acht Sensoren ausgestattet ist, welche die elektrische Aktivität des Gehirns aufzeichnen. So ausgerüstet, setzte sich die Versuchsperson vor einen Computer, auf dem verschiedene Quadrate mit unterschiedlicher Frequenz blinkten.
Hirn beginnt zu «blinken»
Jedes dieser Quadrate entsprach einem bestimmten Befehl an den Roboter. Schaute nun die Versuchsperson auf ein bestimmtes Quadrat, begann ihr Gehirn, in derselben Frequenz zu «blinken», wie es im Communiqué heisst. Das heisst: Über den Helm werden Impulse der Frequenz des betrachteten Quadrats weitergegeben.
Diese Signale werden wiederum von einem Computer verarbeitet und als Befehle an den Roboter verschickt. Dieser empfängt sie und meldet praktisch gleichzeitig - mit Hilfe einer Kamera - an den Befehlsgeber zurück, was für Bewegungen er gemacht hat. Dadurch können die Befehle erneut angepasst werden.
Ziel der Forscher ist es, mit der Technik Menschen mit schweren Behinderungen das Leben zu erleichtern. Zum Beispiel könnte auf diese Weise ein Rollstuhl gesteuert, ein Fernseher ein- und ausgeschaltet oder auch am Computer geschrieben werden. Die Genfer Wissenschaftler planen bereits derartige Experimente.
(sda)