KlimawandelKüste Nordamerikas droht zu versinken
Der Klimawandel bedroht gemäss einer Studie besonders stark die nordamerikanischen Küsten. Das Schmelzen der westantarktischen Eisfläche würde den Meeresspiegel um bis zu sechs Meter steigen lassen, schreiben Forscher im Fachmagazin «Science».
Vor allem die Küstenregionen südlich von New York und die Westküste wären bedroht. Durch das Schmelzen des Eises drohten Städte wie Washington, New York, San Francisco und Seattle oder Süden der Floridas in den Wassermassen zu versinken.
«Man bezahlt den Preis in Nordamerika», sagte der Geophysiker Jerry Mitrovica von der Universität Toronto. «Den höchsten Meeresspiegel erreicht das Wasser an den Stränden der USA - von New York die Küstenlinie herunter. An der Westküste wird es sogar noch ein bisschen grösser.»
Erdachse verschiebt sich
Nach einem Bericht der Vereinten Nationen würde das Schmelzen des Eises in der Westantarktis die Pegel weltweit um rund 5 Meter ansteigen lassen. Das Wachsen des Meeresspiegels wäre aber nicht vergleichbar mit dem Einlassen von Badewasser, erläuterte Mitrovica.
Es würde vielmehr eine Verschiebung der Rotationsachse der Erde bewirken. Dadurch verschöben sich Wassermassen aus dem Südatlantik und dem Pazifik nach Nordamerika und in den Indischen Ozean. Der Meeresboden könnte ohne das Gewicht des Eises anwachsen und Wasser in das umliegende Meer drängen.
Die Gefahr stehe aber nicht kurz bevor. «Es geht um einen Zeitraum von Hunderten Jahren,» sagte Mitrovica. Die westantarktische Eisplatte sei in etwa so gross wie die US-Staaten Texas und Oklahoma zusammen und umfasse rund 100 mal mehr Wasser als alle grossen Seen in Nordamerika.
(sda)