Baupfusch?Das KKL-Dach ist definitiv nicht ganz dicht
Das KKL-Dach ist undicht und muss saniert werden. Daran soll auch die Bauherrin zahlen – notfalls will das KKL den Rechtsweg beschreiten.

Spezialisten überprüfen das Dach des Kultur- und Kongresszentrums Luzern. (mgi)
Über 226 Millionen Franken hat das noble Kultur- und Kongresszentrum in Luzern gekostet. Trotzdem treten nur zehn Jahre nach der Eröffnung am Dach Schäden auf. «Wir haben gemerkt, dass Wasser ins Dach dringt, und liessen es im letzten Herbst von Experten untersuchen», sagt KKL-Direktorin Elisabeth Dalucas. Dabei seien zusätzliche Mängel aufgetaucht: Teile der sekundären Holzkonstruktion seien nicht nach den Normen des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins gebaut worden und müssten saniert werden. Auch Teile der Abdichtung müssen erneuert werden. Dazu kommt das bereits bekannte Problem, dass vom Dach Kupfer in
den Vierwaldstättersee gelangt.
Die Garantie lief Ende 2009 ab. Jetzt will das KKL die Bauherrin Arge Tu in die Pflicht nehmen. Dalucas: «Unser Anwalt ist mit der Firma im Gespräch.» Sie würden versuchen, die Probleme gemeinsam zu lösen. «Falls wir uns nicht einigen können, werden wir aber eine Klage einreichen.»
Die Erneuerung soll voraussichtlich in vier Etappen zwischen 2012 und 2015 erfolgen. Auf dem Dach soll eine verschiebbare Teilabdeckung installiert werden, so dass der Veranstaltungsbetrieb nicht beeinflusst wird.
Krise: Weniger Besucher im KKL
Auch das KKL Luzern spürt die Wirtschaftskrise. Es blieb zwar knapp in den schwarzen Zahlen, musste jedoch einen Besucherrückgang von 35 000 Personen hinnehmen. Insgesamt wurden 382 Veranstaltungen mit 375 000 Besuchern durchgeführt. Am 10. Juli organisiert das KKL anlässlich des zehnjährigen Jubiläums ein Fest für die Bevölkerung. Wie am Dienstag weiter bekannt wurde, tritt Direktorin Elisabeth Dalucas per Januar 2011 zurück.