LuzernHobbybrauer trotzen Heineken und Co
Schluss mit dem Einheitsgebräu der Weltkonzerne: Immer mehr Zentralschweizer Biertrinker brauen ihr Lieblingsgetränk selbst.

Das Selberbrauen liegt im Trend: Marco Stocker nimmt eine Probe seines Biers. (Bild: ras)
Die Aargauer Brau- und Rauchshop GmbH hat vor vier Jahren angefangen, Brauzubehör zu verkaufen. Das Sortiment umfasste ursprünglich acht Artikel – heute sind es über 1200. «Jedes Jahr haben wir einen Umsatzzuwachs von 40 Prozent. Wir verkaufen jährlich gegen tausend 20-Liter-Anfänger-Sets», sagt Dani Schwizer vom Shop. Eines davon hat auch Marco Stocker aus Root ergattert, der die Braukunst mit seinen Freunden einmal ausprobieren will.
«In Luzern war nach der Eichhof-Übernahme ein starker Protesteffekt zu spüren», bestätigt auch Richard Leder, Geschäftsführer des Braukit-Versands Sios Homebrew Shop. Seit der internationale Konzern Heineken die regionale Brauerei übernommen hatte, werde immer öfter lokal gebraut. Laut Marcel Kreber, dem Direktor des Schweizer Brauerei-Verbandes, gibt es bereits dreimal mehr Mikro-Brauereien als noch vor zehn Jahren.
«Wir haben das Einheitsgebräu einfach satt», begründet der Hobbybrauer Andy Bärtsch. «Die Biere im Verkauf sind so gemacht, dass sie jeder gernhat.» Das mache sie langweilig. Deshalb braut er für sich und Freunde trübes Bier mit einer eigenen Note. Im Moment erstellen sie gerade für 15 000 Franken eine neue Bierbrau-Anlage in Sattel (SZ).