Verwirrung um zwei «Luzerner» Biere

Aktualisiert

LuzernVerwirrung um zwei «Luzerner» Biere

Das «Luzerner Bier» und das «Lozärner Bier» buhlen um die Gunst der hiesigen Freunde des Gerstensaftes. Doch: Eines der beiden kommt gar nicht aus Luzern.

Markus Fehlmann
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Markus Fehlmann
Das eine wird in der Stadt gebraut (Luzerner Bier) und das andere im Kanton Bern. Foto: mfe

Das eine wird in der Stadt gebraut (Luzerner Bier) und das andere im Kanton Bern. Foto: mfe

«Wir werden wöchentlich mehrmals auf die Verwirrung mit den beiden Bieren angesprochen», sagt Stefan Süess, Verwaltungsratspräsident der Brauerei Luzern AG. Diese stellt in ihrer Produktionshalle in der Stadt das «Luzerner Bier» her – aus städtischem Leitungswasser. Im Gegensatz dazu wird das «Lozärner Bier» im Kanton Bern aus dortigem Quellwasser gebraut. Süess ärgert sich: «Der Konsument wird massiv getäuscht.» Im Verwaltungsrat soll deshalb bald die rechtliche Situation abgeklärt werden.

Bei den Machern des «Lozärner Bier» versteht man die Polemik nicht: «Wir verschweigen die Herkunft nicht und weisen auf unserer Etikette auf die Kooperation mit der Aare Bier in Bargen hin», sagt Marketingleiter Marco Antonio Wey. Zudem habe das Rezept des «Lozärner Bier» seine Herkunft in der Region Sempachersee. Und in Zukunft ist laut Wey sogar eine eigene Brauerei im Kanton Luzern geplant: «Zuerst müssen noch die nötigen personellen und finanziellen Ressourcen sowie die Infrastruktur weiter ausgebaut werden.»

Für die auf Markenrecht spezialisierte Zürcher Rechtsanwältin Céline Schwarzenbach ist klar: «Wird das ‹Lozärner Bier› tatsächlich im Kanton Bern gebraut und abgefüllt, dann liegt wohl eine unzutreffende Herkunftsangabe vor, die unzulässig ist.» Möglicherweise handle es sich gar um unlauteren Wettbewerb.

Bergkäse: Name nicht zulässig

ENNETBÜRGEN. Die Nidwaldner Bergsenn AG muss ihren Heidi-Alpen-Bergkäse umtaufen: Die Bündner Behörden hatten der Firma verboten, ihr Produkt weiter unter diesem Namen zu verkaufen. Der Begriff «Heidi-Alpen» erwecke den Eindruck, dass der Käse von einer Alp stamme. Tatsächlich werde er aber in Untervaz und Savognin mit Milch aus der Bergzone hergestellt. Das Bundesverwaltungsgericht hat diesen Entscheid nun bestätigt.

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